Die Polstersegge, das Wollgras und die Davalls Segge (Sauergräser)
Von den Süssgräsern unterscheiden sich die Sauergräser durch den dreikantigen Halm, die Anordung der Blätter nach drei Seiten, die geschlossenen Blattscheiden und die nur durch eine Spelze umgebene Blüte. Allgemein gehören die Sauergräser weniger zu den Futtergräsern, sie sind häufig Vertreter der Sumpfvegetation.
Die Polstersegge ist eine ganz spezielle Pflanze des Kalkgebirges. Mit ihren halbkugelförmigen Kolonien schützt sie sich vor Kälte, scharfem Wind und Austrocknung, die für die Pflanzen in Hochlagen (über 2000m) eine grosse Anforderung darstellen.
Sie ist eine ausgesprochen xerophythisch angepasste (trockenheitsgewohnte) Pflanze: derbe, ledrige, immergrüne Blätter mit starker Cuticula. Die Triebe stehen dichtgedrängt, die grünenden Enden derselben bilden eine zusammenhängende Decke über dem Polster. An den einzelnen Trieben liegen die Blätter dichtgeschindelt in drei Zeilen übereinander: bis 20 noch gut erhaltene Scheiden und Spreiten. Die Scheide ist dem Trieb angedrückt, die Spreite steht senkrecht ab. So bildet das Ganze einen dichtgeflochtenen Teppich, in dem sich die abstehenden, steifen, kurzen Spreiten nach allen Richtungen kreuzen. Unter dieser etwa 3 cm dicken, grünen Decke folgt ein dunkelbrauner, von feinem Wurzelgeflecht dicht durchzogener Humus. Die Triebe mit ihren abgestorbenen Blättchen lassen sich noch weit in den Humus hinein verfolgen (bis 10 cm)
Abbildung Polster im Fels
Die Polstersegge wird in hohen Lagen oft von Steinschlag und Lawinen in die Tiefe gerissen. Für Bergsteiger stellen diese stachlig wirkenden Polster trügerische Trittstufen dar, welche man nur mit der grössten Vorsicht besteigen sollte.
Eine Wiederbesiedlung von Felsen und Geröllhalden erfolgt meist mit Silberwurz, Steinbrecharten oder der quendelblättrigen Weide (Salix serpyllifolia). Der Boden ist meist sehr dünn und liegt als schwarze „Pechrendzina“ unmittelbar dem Felsuntergrund auf. Kalk (CaCO3-Gehalt 30-90%) und pH-Wert (6.5-7.2) sind hoch, der Humusgehalt niedrig (22%). Der Boden, auf dem die Polstersegge wächst, ist gut gepuffert. Er versauert erst, wenn humusbildende Horstgräser (Festuca, Elyna und Agrostis) einwandern.
Wollgräserbestände sind mit ihren weissen Fruchtperücken ein vertrautes Bild alpiner Feuchtgebiete. Die lufthaltigen Haare bringen den weissen Glanz durch Totalreflexion zustande. Der Luftgehalt macht das Haar leicht und bildet den geeigneten Flugschirm für die kleinen Früchtchen.
Es gibt 4 Wollgrasarten (Eriophorum):
1. Schmalblättriges W. (E. angustifolium) 40-50 cm hoch, bildet lange unterirdische Ausläufer, Blatt mit kurzem Blatthäutchen, Ährchenstiele und Perigonborsten glatt, oberste Blattscheide ist blasig aufgetrieben
2. Breitblättriges W. (E. latifolium) 50-70 cm hoch, Stengel stumpf 3-kantig, Blätter meist flach, ohne Blatthäutchen, rauhe Ährchenstiele und papillöse Perigonborsten
nur eine Ähre:
3. Scheidiges W. (E. vaginatum) 20-60 cm, Stengel oben dreikantig, ohne Ausläufer
4. Scheuchzers W. (E. scheuchzeri) 10-30 cm, Stengel oben rund
Die Dawalls-Segge ….
Verwandte Horstsegge (Carex sempervirens)
Krummsegge (Carex curvula)
Braune Segge (Carex fusca)
Kleinborstige Segge (Carex microglochin)
Zweifarbige Segge (Carex bicolor)
Schnabel-Segge (Carex rostrata)
Einzelpflanzen
- Alpenrosen
- Arve
- Bergföhre
- Brennessel
- Frauenschuh
- Löwenzahn
- Lärche
- Enzian
- Erika
- Erlen
- Farne
- Fettblatt
- Glockenblumen
- Günsel
- Hahenfussgewächse
- Hauswurz
- Huflattich
- Knöterich
- Korbblütler – Pestwurz und Katzenpfötchen
- Läusekraut
- Orchideen
- Primeln
- Sauergräser
- Blutwurz und Silberwurz
- Steinbrech
- Süssgräser
- Deutsche Tamariske
- Wacholder
- Weiden
- Wintergrün
- Wolfsmilch