Kreuzung mit zwei Merkmalspaaren – Mendelsche Experimente

Dihybrider Erbgang mit Erbsen

Johann Gregor Mendel hat neben den Kreuzungen mit einem Merkmalspaar auch Kreuzungen mit mehr Merkmalspaaren durchgeführt. Wir zeigen hier ein Beispiel mit den Merkmalen Erbsenfarbe und Erbsenoberfläche.

Merkmalspaar 1 Farbe gelb gelb AA
grün grün aa
Merkmalspaar 2 Oberfläche glatt glatt BB
runzlig runzlig bb

Parentalgeneration P – Elterngeneration

Phänotyp gelb X grün runzlig
Genotyp AABB aabb
Keimzellen AB ab

Erste Filialgeneration F1 – Erste Tochtergeneration

Phänotyp gelb X gelb
Genotyp AaBb AaBb
Keimzellen AB, Ab, aB, ab AB, Ab, aB, ab

Hier sehen wir, dass sich gelb und glatt dominant verhalten und grün und runzlig rezessiv.

Zweite Filialgeneration F2

Die zweite Filialgeneration F2 erhalten wir am einfachsten durch ein Kombinationsquadrat:

Keimzellen vom Vater
AB Ab aB ab
Keimzellen
von
der
Mutter
AB AABB
gelb
AABb
gelb
AaBB
gelb
AaBb
gelb
Ab AABb
gelb
AAbb
gelb runzlig
AaBb
gelb
Aabb
gelb runzlig
aB AaBb
gelb
AaBB
gelb
aaBb
grün
AaBB
grün
ab AaBb
gelb
Aabb
gelb runzlig
AaBb
grün
aabb
grün runzlig

Die Phänotypen tauchen auf in den folgenden Verhältnissen:

9 gelbe-glatte
3 gelbe-runzlige
3 grüne-glatte
1 grüne-runzlige

Die Unabhängigkeit der Faktoren

Aus diesem Experiment (und anderen) hat Gregor Mendel seine dritte Regel abgeleitet: Siehe Mendelsche Regeln):

Faktoren gehen unabhängig voneinander durch die Erbgänge, sie können sich mit anderen Faktoren frei kombinieren. Man spricht auch von: die Faktoren können frei MENDELN.

Die Anzahl der Merkmalsunterschiede bestimmt die Zahl der Keimzelltypen der F1, der Phänotypen in F2 (bei Dominanz) und die Spaltungszahlen:

Merkmals-
unterschiede
Name Keimzell-
typen in F1
Phänotypen
in F2
Spaltungs-
zahlen in F2
1 monohybrid 2 2 3 : 1
2 dihybrid 4 4 9 : 3 : 3 : 1
3 trihybrid 8 8 27 : 9 : 9 : 9 : 3 : 3 : 3 : 1

Maximale Anzahl Merkmalspaare

Mendel hat nur Merkmale untersucht, deren Gene auf verschiedenen Chromosomen liegen. Insofern stimmt seine 3. Regel. Aber sie ist nicht allgemein gültig, dazu musste erst die Bedeutung der Chromosomen für die Vererbung erkannt werden (Chromosomentheorie der Vererbung).

Rund um die Versuche von Johann Gregor Mendel

 

  • Die Bestätigung der Mendelschen Experimente

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