In den F2 spalten sich die Elternfarben wieder heraus
Nun wird der vorherige Versuch mit den grauen F1-Mäusen fortgesetzt und es werden Mäuse der F1-Generation gekreuzt (x). Wir vermuten, dass sich die weisse Anlage irgendwie im Tier (heute wissen wir: in den Genen) versteckt hat.
F1 Erste Filialgeneration |
X | ||
Phänotyp | grau | grau | |
Genotyp | GW mischerbig |
GW mischerbig |
|
Keimzellen | G und W | G und W |
Mendel machte sich die folgenden Überlegungen: In Lebewesen muss es Faktoren oder Anlagen haben, die für die Erzeugung der einzelnen Merkmale verantwortlich sind und bei der Fortpflanzung weitergegeben werden (diese nennen wir heute Gene!). Es muss aber in einem Organismus immer je zwei Faktoren haben und sie müssen bei der Keimzellbildung in einzelne Faktoren trennen.
Wie bereits Phänotyp ist das, was wir sehen, nämlich die graue oder weisse Fellfarbe oder eine Blütenfarbe.
Genotyp ist die genetische Konstellation dahinter, das was an Faktoren vorhanden ist.
Man unterscheidet zwischen reinerbigem (homozygotem) und mischerbigem (heterozygotem) Genotyp.
Faktor ist der (genetische) Merkmalsverursacher.
Da in der 1. Tochtergeneration (F1) nur die graue Fellfarbe vorhanden ist, wird sie als stärker oder dominant bezeichnet. Der weisse Faktor als unterliegend oder rezessiv.
Das Ergebnis der F1-Kreuzung: Merkmale der P tauchen wieder auf
Das Ergebnis dieser Kreuzung mit den F1-Tieren nennen wir die F2-Generation (2. Tochter- oder 2. Filialgeneration) nun das folgende:
F2 Zweite Filialgeneration |
|||
Phänotyp | grau | grau | weiss |
Genotyp | GG reinerbig |
GW mischerbig |
WW reinerbig |
Mendel sah, dass in der 2. Tochtergeneration die Merkmale beider Eltern (P) wieder zum Vorschein kamen.
Das Verhältnis der Fellfarben der Mäuse war 3 : 1 (75% zu 25%).
Durch Untersuchung der F2 stellte er aber fest, dass ein Teil der grauen Mäuse reinerbig wie die Parentalgeneration (P) war. Zwei Teile aber waren mischerbig wie die 1. Filialgeneration (F1).
Durch die Kreuzung der F1-Tiere spalten sich also die Merkmale auf und es entstehen
- 25% reinerbige graue Mäuse
- 50% mischerbige graue Mäuse
- 25% reinerbige weisse Mäuse.
Es entsteht also ein Verhältnis von 1 : 2 : 1 (GG : GW : WW).
Mendel nannte diese Regel die Spaltungsregel.
Rund um die Versuche von Johann Gregor Mendel
- Einleitung zu den Mendelschen Experimenten
- Biografie von Johann Gregor Mendel
- Die Uniformitätsregel (Kreuzung von Mäusen)
- Die Spaltungsregel (Kreuzung von Mäusen)
- Intermediärer Erbgang (Kreuzung von Mirabilis jalapa)
- Dihybrider Erbgang (Kreuzung mit mehr als einem Merkmalspaar)
- Die Unabhängigkeitsregel (Kreuzung von Erbsen)
- Die drei mendelschen Regeln
- Methode der Rückkreuzung
- Hat Mendel seine Daten manipuliert?