Frauenschuh
Erblickt man Stauden vom Frauenschuh mit seinen wunderbar merkwürdigen, gelb-braunen Blüten, wird man kaum erraten, dass diese Pflanze bereits mindestens 16 Jahre alt ist. Die Samen vom Frauenschuh sind winzig klein (Ballonflieger!), mit einer Sinkgeschwindigkeit von 25 cm pro Sekunde. Der Keimling wird jahrelang vom symbiontischen Pilz ernährt. Erst ab dem vierten Jahr entwickelt sich das erste Laubblatt, die Blühreife wird gar erst ab dem 16. Jahr erreicht. Unter dem Boden hat sich dann ein starkes Rhizom entwickelt, das als Speicherorgan dient.
Frauenschuh findet man in lichten Wäldern und Gebüschen, meist auf kalkhaltigen Böden. Im Mittelland ist der Frauenschuh sehr selten geworden, in den Bergen trifft man ihn häufiger an.
Die Frauenschuhblüte gehört zu den grössten der heimischen Flora. Zur Öffnung drehen sie sich um 180° durch Überkrümmung des Blütenstiels, der „Schuh“ ist also ursprünglich das obere innere Perigonblatt.
Wie auch alle übrigen Orchideen wird der Frauenschuh von Insekten bestäubt. Die Blüte dient bei der Bestäubung als „Kesselfalle“. Insekten, besonders Bienen, dringen durch das Loch auf der Oberseite des „Schuhs“ in den Kessel ein, können aber wegen der glatten Seitenwände nicht mehr hochklettern. Der einzige Weg aus der Falle führt am Geschlechtsapparat vorbei zu einer fensterartigen durchscheinenden Wand, die eine Öffnung vortäuscht. Auf diese Weise wird zuerst die Narbe, dann zumindest eine der beiden klebrigen Pollenmassen berührt.
Fliegen-Ragwurz
Auch die Fliegen-Ragwurz besitzt unterirdisch eine Knolle, in dem sie Nahrungsstoffe speichert. Diese ist aber eine Wurzelknolle (und nicht ein Stengel). Jedes Jahr entsteht eine neue Knolle.
Bei dieser Pflanze ist ganz deutlich, dass die Blüte zum „Scheininsekt“ geworden ist. Die Blüten sind „Lippenblumen vom Orchis-Typ“, in einseitswendiger Ähre. Der Nektar fehlt. An der Basis der Lippe finden sich glänzende Höcker („Scheinnektarien“), die aber vielleicht blütenbiologisch unbedeutend sind. Die Blüte wird von Grabwespenmännchen „begattet“, wobei Pollinien übertragen werden; die pflanzliche Täuschung ist also perfekt. Das Pflanzliche nähert sich dem Tierischen an.
Handwurz (Gymnadenia)
• schlanke, verlängerte Ähre (nicht kurz pyramidal)
• Sporn dünn, fadenförmig
• Blüten rot
• Lippe höchstens doppelt so breit wie die anderen Perigonblätter
• Lippe dreizähnig/dreiteilig (nicht ungeteilt wie bei Orchis)
Knabenkraut (Orchis)
• Lippe abwärts gerichtet
• Sporn kürzer als der Fruchtknoten, walzenförmig
• Sporn waagerecht oder aufrecht gerichtet (anders bei Dactylorhiza)
• Lippe ungeteilt
Knabenkraut (Dactylorhiza)
• Sporn abwärts gerichtet, walzenförmig
• Tragblätter viel länger als der Fruchtknoten
• Lippe höchstens doppelt so lang wie die anderen Perigonblätter (wie bei Handwurz)
Einzelpflanzen
- Alpenrosen
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- Bergföhre
- Brennessel
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- Löwenzahn
- Lärche
- Enzian
- Erika
- Erlen
- Farne
- Fettblatt
- Glockenblumen
- Günsel
- Hahenfussgewächse
- Hauswurz
- Huflattich
- Knöterich
- Korbblütler – Pestwurz und Katzenpfötchen
- Läusekraut
- Orchideen
- Primeln
- Sauergräser
- Blutwurz und Silberwurz
- Steinbrech
- Süssgräser
- Deutsche Tamariske
- Wacholder
- Weiden
- Wintergrün
- Wolfsmilch