Befruchtung: Eizelle und Spermium treffen aufeinander
Bei der sexuellen Vereinigung (GV, Geschlechtsverkehr) entlässt der Mann bei der Ejakulation etwa 500 Millionen Spermien vor den Gebärmuttermund der Frau. Viele Spermien wandern in die Gebärmutter, durchqueren diese und gelangen in die Eileiter.
Etwa 500 von den ursprünglich 500 Millionen erreichen die reife Eizelle im Eileiter. Normalerweise befindet sich die Eizelle bei der Begegnung mit den Spermien im ersten Abschnitt des Eileiters.
Wenn ein Spermium auf die Hüllschichten der Eizelle trifft, entlässt es aus dem vordersten Teil des „Kopfes“ (Akrosom) einen Verdauungssaft, die Akrosomflüssigkeit. Damit dringt es durch die Glashaut der Eizelle bis zur Eizellmembran vor. Die Membranen von Ei und Spermium verschmelzen miteinander und der Kern des Spermiums schlüpft „nackt“ in die Eizelle hinein.
Vor dem Zusammentreffen haben Eizelle und Spermium in der Meiose die Hälfte ihres Kernmaterials (DNA) ausgestossen. Sie sind haploid. Durch die Vereinigung der beiden Genome hat es wieder die volle Menge an Kernmaterial, die befruchtete Eizelle ist wieder diploid geworden.
Viele andere Spermien bleiben mit ihren Köpfchen in der Glashaut stecken. Sie beginnen in synchronem Geisselschlag (!) die Eizelle zu drehen. Es wurden vier Umdrehungen in der Minute gemessen (4U/min).
Reaktion der Eizelle auf das Eindringen des Spermiums
Eine Befruchtung der Eizelle durch zwei Spermien würde das Absterben der Eizelle bedeuten. Daher haben sich Mechanismen entwickelt, dass dies nicht passiert.
Schnelle Reaktion
Durch die Berührung der Eizelle durch das Spermium wird Flüssigkeit zwischen Membran und Glashaut geschüttet.
Langsame Reaktion
Die Glashaut wird verdichtet und undurchlässig für Spermien.
Die Kernsubstanz des Spermiums schwillt im Zellplasma der Eizelle an. Die beiden Vorkerne (männlich und weiblich) vereinigen sich. Mit dieser Kernverschmelzung ist die Befruchtung abgeschlossen.