Die französische Phase (erster Indochinakrieg)
>> wie es zum Vietnamkrieg kam und Überblick >>
Schon im Jahr 1945 kam die französische Armee nach Vietnam. Sie bekämpfte zuerst im Süden in kleinen Aktionen die Rebellen der Vietminh, was aber nicht gelang. 1946 fuhren die Franzosen wieder in den Norden und konnten ohne grosse Mühe Haiphong und dann auch Hanoi wieder zurückgewinnen. Die französische Armee tolerierte am Anfang die Existenz der Vietminh-Freiheitskämpfer.
Ende 1946, nach einigen blutigen Anschlägen, kam es zum offenen Konflikt: Die französische Artillerie legte die Hafenstadt Haiphong in Schutt und Asche. Mehr als 6‘000 Zivilisten kamen dabei ums Leben (Haiphong-Zwischenfall). Auch Hanoi und andere strategisch wichtige Orte wurden militärisch besetzt. Dies gilt als der Beginn des ersten Indochinakrieges.
Ho Chi Minh wich in unwegsame Gebirgsgebiete im Westen von Hanoi aus und begann von dort, seinen Widerstand gegen die Besatzer zu koordinieren, dort wurden die ersten einfachen Waffen für den Widerstand fabriziert.
Das kommunistische China hilft den Vietminh
Als 1949 die Kommunisten den Bürgerkrieg in China gewannen und Mao Zedong die kommunistische Volksrepublik China ausrief, erhielt Ho Chi Minh einen starken Verbündeten in seinem Kampf. China versorgte die Vietminh mit Waffen und bildete die Rebellen aus. Das verschob die Kräfteverhältnisse im Vietnamkrieg.
Mit chinesischer Hilfe umzingelten die Vietminh die von den Franzosen gehaltenen Stützpunkte und vertrieben sie erfolgreich. Der Vietminh breitete sich bis 1953 in ganz Vietnam aus und kontrollierte neben dem Norden auch ländliche Gebiete im Süden.
Dien Bien Phu – Die Wende für die Franzosen
1953 richteten die Franzosen in Dien Bien Phu, einem breiten Tal im unwegsamen Bergland an der Grenze zwischen Nordvietnam und dem nördlichen Laos, eine Garnison mit 16‘000 Mann ein. Von Dien Bien Phu aus sollte die Grenzregion zwischen den beiden Ländern überwacht werden. Denn die Vietminh unterstützte die Befreiungsbewegung in Laos und versorgte sie mit Waffen. Der französische Kommandant erhoffte sich, die Vietminh dort in verlustreiche Kämpfe verwickeln zu können. Doch es kam anders: Insgeheim haben die Widerstandskämpfer auf den Anhöhen rund um das Lager schwere Waffen in Stellung gebracht. Im März 1954 erfolgte der Angriff in mehreren Wellen, bis die französische Einheit besiegt war. Damit war Frankreich in Vietnam endgültig geschlagen.
In der Genfer Konferenz wurde ein Waffenstillstand zwischen Frankreich und den Vietminh vereinbart. Frankreich und seine Verbündeten mussten sich in den Süden zurückziehen, die Vietminh hielten den Norden des Landes. Der 17. Breitengrad wurde als Grenze festgelegt. Es wurden weiter gesamtvietnamesische Wahlen zur Wiedervereinigung für 1956 festgelegt, dann sollte Frankreich definitiv aus Vietnam abziehen.