Die Vorgeschichte
Nachdem die USA Japan mit den beiden Atombomben auf Hiroshima (6. August) und Nagasaki (9. August) die Kapitulation erzwungen haben, musste Japan auch die besetzten Gebiete wie Korea verlassen. Um eine geordnete Kapitulation der japanischen Offiziere zu überwachen, schickten die USA Truppen nach Korea. Grund war aber auch, dass die USA sich vor einer sowjetischen Beeinflussung oder Übernahme Koreas fürchteten.
Ohne Kenntnis des Landes schlug Präsident Truman Stalin eine Teilung von Korea auf dem 38. Breitengrad vor. Zwei Mitarbeiter der US-Armee zogen mit Hilfe einer einfachen National Geographic-Karte eine gerade Demarkationslinie auf dem 38. Breitengrad. Dieser Vorschlag wurde Präsident Truman gebracht. Stalin akzeptierte diese Abgrenzung der Einflusszonen: Der Norden sollte Einflussbereich der Sowjetunion sein, der Süden von den USA überwacht werden.
Da sich der Norden und der Süden nicht über eine Wiedervereinigung Koreas einigen konnten, brachten die USA die Koreafrage 1947 vor die UNO (Vereinte Nationen). Diese entschied, dass freie Wahlen abzuhalten seien und alle ausländischen Truppen abgezogen werden sollten. Die USA und die UdSSR zogen ihre Truppen bis Ende 1948 vertragsgemäss aus Nordkorea ab.
Je ein Präsident wurde im Norden und im Süden gewählt
Im Süden und im Norden wurden Wahlen abgehalten. Der nationalistische und machthungrige Rhee Syng-man gewann 1948 im Süden, der noch unbekannte Partisanen-Kommandeur Kim Il-sung, welcher in der stalinistischen Sowjetunion geschult worden war, wurde Präsident im kommunistischen Norden. Beide Regierungen sahen sich als rechtmässige Regierung über ganz Korea an und erklärten darüber hinaus, diesen Anspruch auch militärisch durchsetzen zu wollen.
Rhee Syng-man wurde in den USA ausgebildet, man dachte, es sei ein kultivierter Gentleman, der die westliche Art gelernt hatte. Doch dem war nicht so.
Onkel Syng-man, wie ihn die Amerikaner nannten, hatte Charisma und ein freundliches Lächeln. Doch dahinter verbarg sich ein brutaler Machthunger, der die Wiedervereinigung Koreas anstrebte und das zu jedem Preis.
Eine missverständliche diplomatische Äusserung führt zum Krieg
Eine missverständliche Äusserung des damaligen US-Aussenministers, dass die USA nicht um Korea kämpfen wurden, ermutigte den Norden zum Angriff. Das war der Startschuss zum Koreakrieg.
Der Norden greift den Süden an
Die kommunistischen Truppen überfallen den Süden. Kim-Il-sung erwartete, dass ihn die Menschen im Süden mit Jubel empfangen würden. Das war nicht so. Trotzdem stossen die Truppen schnell in den Süden vor. Sie scheuen sich nicht vor Gräueltaten auch an der Zivilbevölkerung.
General Douglas McArthur in Japan meinte, dass er in kurzer Zeit den kommunistischen Vorstoss zurückdrängen könne. Mit schlecht ausgebildeten und bewaffneten Truppen konnte er nur wenig ausrichten. Trotzdem war unter den US-Soldaten verbreitet, dass dies nur so eine Art «Polizei-Einsatz» in Asien sei, der in Kürze erledigt sein werde.
Zuerst unterliegen die schlecht vorbereiteten US-Truppen
Die sowjetischen T34-Panzer hielten den Panzerfäusten der US-Army stand. Allgemein waren Ausbildung und Bewaffnung der US-Truppen mangelhaft. Dazu kam, dass es schwierig war, zwischen Flüchtlingen und Partisanen zu unterscheiden, was zu viel unnötigem Blutvergiessen führte.
Die Nordkoreaner kämpften mit Überzeugung und Bereitschaft, ihr Leben für den Sieg zu opfern. Sie waren nicht zimperlich und machten keine Gefangenen. Diese Massaker an den US-Soldaten ermutigten diese, es den koreanischen Feinden zurückzuzahlen. Massaker und Gräueltaten wurden nun auch an den Koreanern verübt.
Angriff McArthurs über den Hafen von Incheon
Mit einer Offensive, der die Nordkoreaner in ihrem Rücken treffen soll und damit die Versorgungslinien kappen sollte, sendet McArthur Truppen in den Hafen von Incheon. Es war ein riskantes Vorhaben. Aber das Kräftegleichgewicht ändert sich. Die UN-Truppen gewinnen wieder die Oberhand. Sie dringen in die nördliche Zone vor. Sie erobern die Hauptstadt Pjöngjang von Nordkorea.
Mit Euphorie dringen sie weiter in den Norden vor, sie haben sogar vor, in China einzudringen. General McArthur versichert seinen Truppen, dass sie bald siegen werden und an Weihnachten 1950 wieder zu Hause seien.
Eine chinesische Freiwilligenarmee ändert die Situation
Dann die Wende: Eine riesige Freiwilligen-Armee der Chinesen lockt die Amerikaner in eine Falle. In Wellen greifen sie in riesiger Übermacht an. Mehr als 200’000 chinesische Soldaten greifen in der Nacht an, die Flugzeuge können die US-Soldaten nicht unterstützen. Statt um den Sieg kämpfen die US-Soldaten nur um ihr Überleben.
In der eiskalten Nacht kämpften die Soldaten auch gegen die Kälte, sie versuchen sich gegen die minus 45 Grad zu schützen. Der Rückzug war die einzige Option. Knapp 18’000 UN-Soldaten und Koreaner verloren ihr Leben. Seoul wurde erneut vom Norden eingenommen.
McArthur träumt von einem Einsatz von Atombomben
Erneut wird über den Einsatz einer Atombombe nachgedacht. Mit einem radioaktiven Kobalt-Gürtel aus 24 Atombomben will er China von Nordkorea trennen. Präsident Truman bestätigt, dass der Kommander vor Ort, also General McArthur, die Entscheidung treffen wird.
Die Reaktionen weltweit sind heftig. Ein Dritter Weltkrieg zu riskieren lehnten viele ab. McArthur aber wollte aufs Ganze gehen und den Kommunismus ein für alle Mal zu besiegen.
Präsident Truman ändert seine Meinung
Die aggressiven Pläne von McArthur, Nordkorea und dann auch China zu besiegen, wurden Truman zu viel. Er wollte keinen Dritten Weltkrieg riskieren. Also setzte er McArthur ab und ersetzte ihn durch General Matthew B. Ridgway. Mit diesem strebte er nun eine Einigung mit Nordkorea an.
Die Absetzung des Kriegshelden McArthur hat Truman politisch geschadet. 1953 verlor er die Wahlen gegen Dwight D. Eisenhower.
Die Nachkriegszeit
80% der Südkoreaner waren am Ende des Krieges Analphabeten. Dies erschwerte die Entwicklung und Förderung des Landes. Der Norden erhält durch die finanzielle Hilfe von China und der Sowjetunion einen wirtschaftlichen Schub. Doch nach einiger Zeit überholte der Süden mit seiner freiheitlicheren Wirtschaftsordnung den Norden, der immer mehr zu darben beginnt.