Geschichte der CIA Central Intelligence Agency

Einführung in Geheimdienste

Organisationen wie die CIA sind nichts Neues, denn Menschen haben Geheimnisse und andere Menschen wollen hinter diese Geheimnisse kommen, sei es aus wirtschaftlichen, militärischen oder politischen Gründen: Spionage gibt es solange, wie es Menschen gibt.

Aktionen von Nachrichtendienste kennt man bereits aus vorchristlicher Zeit. Im alten Ägypten sammelten die Agenten z.B. vor allem aktuelle Informationen oder streuten falsche Nachrichten.

Auch die Verschlüsselung von Mitteilungen hat man früh ausprobiert: Caesar erfand etwa 50 Jahre vor Christus eine erste bekannte Geheimschrift: er vertauschte Buchstaben des Alphabets nach einem bestimmten Muster. So schrieb er anstelle von A ein D, anstelle von B ein E und so weiter. Nicht nur Staatsgeheimnisse verschlüsselt Caesar, sondern auch Briefe und private Mitteilungen.

Stark an Bedeutung hat die technische Informationsbeschaffung im 20. und 21. Jahrhundert gewonnen, als die Kommunikation elektronisch und technisch wurde. Telefonate abhören oder Wanzen installieren war der Anfang, ab den 90er Jahren kam das Anzapfen der Datenkabel des Internets dazu, welche die gesamte Kommunikation der Welt weiterleiten, oder das Abfangen von Mobilfunk. Dies eröffnete der technischen Spionage eine ganze neue Welt.

Diese technische Spionage, wie sie der amerikanischen NSA betreibt, wird aber nie die menschengestützte Spionage ersetzen, welche durch den amerikanische Central Intelligence Agency CIA oder das britische MI6 praktiziert wird.

Der japanische Angriff auf Pearl Harbour und die Gründung der Central Intelligence Agency

Pearl_Harbor-150x1501941 warnt ein sowjetischer Doppel-Agent das FBI (Federal Bureau of Investigation) vor dem Angriff der Japaner auf Hawaii. Er wird aber nicht ernst genommen. Beim anschliessenden japanischen Angriff wird der Grossteil der amerikanischen Kriegsflotte zerstört. Dies war der Anlass dafür, dass 1947, nach dem Amtsantritt von Präsident Harry Truman die Central Intelligence Agency, die CIA, gegründet wurde. Somit wird das FBI zum Inlandsgeheimdienst und die CIA wird zum Auslandsgeheimdienst der USA.

CIA Headquarters Virginia20 Kilometer von Washington entfernt, in Langley, Virginia, steht die Zentrale der CIA, gut abgeschirmt und überwacht in einem Wald, in einem Gebiet ohne Strassennamen oder Adressen, das für die Öffentlichkeit nicht betretbares Sperrgebiet ist.

Der CIA wurde bei seiner Gründung direkt dem Präsidenten der USA unterstellt. Zu Beginn waren es 35 Mitarbeiter, die mit einem Budget von einigen hunderttausend Dollar in diesem neuen Geheimdienst arbeiteten. Ihr Auftrag war die Gegenspionage und Auslandsaufklärung.

Bald entzog sich die CIA der direkten Kontrolle des US-Präsidenten, alles blieb geheim, nichts musste offengelegt werden. Die Anzahl Mitarbeiter wuchs weltweit auf rund 100’000 an, das Budget auf 28 Milliarden Dollar. Der CIA wurde zum „eigentlichen“ Geheimdienst der USA mit abgeänderten Auftrag: Der CIA soll überall dort eingesetzt werden, wo die Diplomatie versagt und ein militärisches Eingreifen nicht Sinn macht.

Nazi-Verbrecher in amerikanische Forschung und Geheimdienste

Eine erste geheime Aktion der CIA war es, heimlich zahlreiche hochrangige Nazis aus dem Umfeld des deutschen Nachrichtendienstes und der Waffenentwicklung nach Amerika zu holen. Man wollte vom Wissen dieser Nazis profitieren, unabhängig davon, ob es sich bei ihnen um Kriegsverbrecher handelte und sie in Deutschland verurteilt worden wären. Dies war ein gefährliches Spiel, da man die USA sozusagen absichtlich mit Nazigedankengut „infizierte“.

Operation Overcast und Operation Paperclip

In der geheimen Operation Overcast wurden deutsche Nazis mit technischem Wissen sogar in deutschen Gefängnissen gesucht, um das Wissen für die USA zu sichern. In der darauffolgenden geheimen Operation Paperclip hat man sie nach Amerika gebracht.

Präsident Truman machte zwar zur Bedingung, dass die Deutschen keine Nazis sein dürfen. Bei Bedarf jedoch hat die CIA und das FBI belastende Dokumente zur Nazi-Vergangenheit bereinigt oder vernichtet.

Unten die Fotos von Arthur Rudolf (Raketentechniker), Herrmann Becker-Freyseng (Luftfahrt-Mediziner), Otto von Bolschwing (SS-Mann im Geheimdienst), Wernherr von Braun (Raketentechniker) und Siegfried Ruff (Luftfahrt-Mediziner).

arthur-rudolph-150x150  Hermann_Becker-Freyseng-150x150  Otto_von_Bolschwing-150x150  wernherr_von_braun-150x150  Siegfried_Ruff-150x150

Eine Liste der von den USA rekrutierten Nazis findet man im Harry Brunser Report (Info in Wikipedia).

Allen Dulles – der mächtigste Chef der CIA

Dulles CIA Direktor1953 wurde Allen Dulles als Direktor der CIA berufen. Dulles war ein einflussreicher Anwalt der einflussreichen Industriekanzlei Sullivan & Cromwell, welche grosse Firmen, Kartelle, Rohstoffimporteure und sogar ganze Regierungen als Klienten betreute. Somit hatte er beste Kontakte vor allem auch nach Deutschland.

Während seiner Amtszeit nahmen die geheimen Spezialeinsätze der CIA drastisch zu.

Als erstes bewilligte Dulles die Operation Ajax, bei der die demokratisch gewählte Regierung von Iran (Persien) abgesetzt werden sollte. Diese wollte die iranische Erdölproduktion verstaatlichen und die Einnahmen Iran zugute kommen lassen.

Durch den Staatsstreich kam der Schah (persischer Kaiser) wieder an die Macht und regierte Iran während der folgenden 27 Jahre mit der Unterstützung der USA.

1954 wurde in Guatemala der Sozialist Jacobo Arbenz Guzman demokratisch gewählt. Er beabsichtigte, den Bauern Land zum Bewirtschaften zurückzugeben und zugunsten des Landes eine Exportsteuer auf Bananen und Früchte zu erheben, dies auf Kosten der amerikanischen Bananenfirma United Fruit Company (heute Chiquita), bei der Allen Dulles Aktien besass und im Aufsichtsrat sass.

Image4-300x195Allen Dulles traf sich mit Präsident Eisenhower und seinem Bruder John Foster Dulles, der zu dieser Zeit US-Aussenminister war. Die drei beschlossen, mit Hilfe der CIA die Regierung in Guatemala zu stürzen (Bild: ein CIA-Mann fährt Offiziere der Militärjunta).

Während der darauffolgenden 40 Jahre wird Guatemala durch eine unterdrückerische und mordende Militärjunta regiert, die United Fruit Company jedoch kann ihre Geschäfte ungehindert weiterführen.

In ähnlicher Weise führte die CIA 1960 in Belgisch-Kongo (heute Zaire) einen Staatsstreich durch, hilft dem korrupten Oberst Mobutu an die Macht (bis 1997) und sichert sich den Zugang zu den Bodenschätzen von Belgisch-Kongo.

Die Kubakrise und die unaufgeklärte Ermordung Kennedys

che-guevara-raul-fidel-castro-300x2061959 wird die diktatorische Regierung in Kuba durch die linken Revolutionäre Fidel (rechts) und Raul Castro (in der Mitte) und Che Guevara (links) gestürzt. Sie bauen 1961 einen sozialistischen Staat auf, dies nur 150 Kilometer von den USA entfernt. Dieses sozialistische Kuba hat bis heute überdauert.

Daraufhin schmiedete die CIA mit Präsidentschaftsanwärter Nixon und Präsident Eisenhower einen Plan, wie die Castro-Regierung entfernt werden könnte. Unerwartet aber gewann Kennedy die Wahlen und Eisenhower musste die Aktion an Kennedy übergeben, der von den Umsturzplänen in Kuba nicht begeistert war. Kennedy bewilligte zwar die Aktion, gab aber nur minimale Unterstützung durch die Armee. Die Invasion in der Schweinebucht wurde zum Desaster.

John_F._Kennedy_White_House_photo_portrait_looking_up-235x300Kennedy (Bild links) realisierte, wie gross der manipulative Einfluss der CIA geworden war. 1961 entliess er den zu mächtigen Allen Dulles.

Ob die Ermordung Kennedys 1963 in Dallas etwas mit seinem Misstrauen zur CIA oder Dulles Entlassung zu tun hatte, konnte bis heute nicht bewiesen werden, auch wenn viele Verdachtsmomente nicht aus der Welt zu schaffen sind. Die Warren-Kommission, welche mit der Untersuchung der Umstände der Kennedy-Ermordung beauftragt wurde und zu welcher merkwürdigerweise auch Allen Dulles gehörte, konnte keine Verschwörung gegen die Regierung ausmachen.

Die Rolle der CIA im tödlichen Vietnamkrieg

Gulf_of_Tonkin_location-150x150Mit einem mutmasslich von der CIA vorgetäuschten Angriffsmanöver auf ein US-amerikanisches Kriegsschiff im Golf von Tomkin sah US‑Präsident Lyndon Johnson sich veranlasst, in den Vietnam-Konflikt einzugreifen. Einem ungeduldigen General soll Johnson 1963 gesagt haben: „Sorgen Sie dafür, dass ich gewählt werde, und Sie bekommen ihren verdammten Krieg.“ Damit begann die USA die Kommunisten in Norden Vietnams zu bombardieren und bekämpfen.

Operation Phoenix

pik-ass-leiche CIABei der Operation Phoenix hatte die CIA den Auftrag, Zivilisten in leitender Stellung zu vernichten. Lehrer, Ärzte und Kader wurden aufgesucht, gefoltert und dann ermordet. Ihre Leichen wurden mit der Spielkarte Pick-Ass (Schaufel-Ass), der sogenannten Todeskarte markiert. Schätzungsweise wurden so 20’000 Menschen umgebracht und dabei unzählige Menschenrechtsverletzungen begangen.

Insgesamt kostete der Vietnamkrieg 55’000 Amerikanern und zwei Millionen Vietnamesen das Leben.

Der CIA-Beamte William Colby leitete diese grausame CIA-Operation. Wenige Jahre später ernannte ihn Richard Nixon zum Direktor der CIA.

Die Air America und die CIA

Während des Vietnamkrieges war die Air America die grösste Fluggesellschaft Südostasiens. Sie wurde von der CIA kontrolliert und auch für Geheimoperationen (z.B.  Schmuggel von Heroin) eingesetzt.

Operation CHAOS

Innerhalb den USA startete die CIA die illegale Operation CHAOS. Dies war rechtswidrig, da die CIA nicht für Inlands-Operationen zuständig war.

Linke und „Subversive“ (rund 7000 Studenten, Professoren, Wissenschaftler und Journalisten, und 1000 Organisationen wie auch die Bürgerrechtsbewegung) wurden bespitzelt, um herauszufinden, ob sie Gegner des Vietnamkrieges sind.

Diese Bespitzelung erfolgte, ohne dass gegen diese Menschen etwas vorlag: Ihre Post wurde geöffnet, ihre Kinder wurden befragt, Telefonate abgehört, Spezialeinheiten verübten Einbrüche, um an vermutete Dokumente heranzukommen.

Südamerika und die Operation Condor

In den 1970er Jahren begann eine CIA-Operation, welche stark auf der Truman-Doktrin beruhte. 1947 verkündete Truman vor dem US-Kongress, dass es zum aussenpolitischen Grundsatz der USA werden solle, „freien Völkern beizustehen, die sich der angestrebten Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch äußeren Druck widersetzen“ (Wikipedia). Konkret aber ging es darum, die Übernahme eines Landes durch kommunistische Einheiten zu verhindern.

Die CIA befolgte diese Doktrin durch die Unterstützung von antikommunistischen Strömungen.

Diese Aktion war ein Vorläufer der Operation Condor, welche von der CIA und Geheimdiensten der Länder Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay, Bolivien und Brasilien in den 70er und 80er Jahren durchgeführt wurde und viele Staaten von Mittel– und Südamerika unter die grausame Herrschaft von Militär oder Diktatoren bringen sollte.

Einmischung in Paraguay

Paraguay wurde seit 1947 durch die alleinige rechtskonservative Partei „Partido Colorado“ regiert, welche die Unterstützung von Militär und Grossgrundbesitzern genoss. Seit 1954 ist es der deutschstämmige Alfredo Stroessner, der das Land diktatorisch führte und von den USA gestützt wurde.

Einmischung in Brasilien

In Brasilien putschte das Militär 1964 den demokratisch gewählten Präsidenten  João Goulart, nachdem der eine Bodenreform mit weitgehenden Enteignungen plante. Die CIA half beim Aufbau des brasilianischen Diktaturgeheimdienstes: sie lieferte eine Liste mit vertrauenswürdigen Mitarbeitern und eine andere Liste mit Personen, welche nach dem Militärputsch 1964 verhaftet und verhört werden sollten. Oppositionelle Strömungen im Lande wurden unterdrückt. Erst ab 1985 beruhigte sich die Situation mit den ersten demokratischen Wahlen.

Einmischung in Cuba / Bolivien

1967 wurde Che Guevara von der bolivianischen Armee und der CIA aufgegriffen, verhört und kurz darauf exekutiert. In Bolivien ist die sozialistisch-kommunistische Bewegung stark, da die Bevölkerung arm ist und nach Ausgleich sucht. Che Guevara wollte diese sozialistische Strömung auszunutzen, blieb jedoch ohne Erfolg. Das Land wird durch mehr als 200 Staatsstreiche oder Putschversuche politisch instabil, woran erwiesenermassen meistens die CIA mitbeteiligt war.

Einmischung in Uruguay

Uruguay befand sich mit grossen wirtschaftlichen Problemen und sozialen Unruhen konfrontiert. 1973 übernahm das Militär die Macht.

Einmischung in Chile (Allende / Pinochet)

69725838_rtrag3h1-150x150In Chile wird der demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende im Militärputsch 1973 entmachtet.

Die Militärjunta unter Augusto Pinochet  ermordet 3000 unliebsame Oppositionelle. Die Zeit der Diktatur dauert bis 1989, als die ersten freien Wahlen erfolgten.

 

Einmischung in Argentinien

Argentinien wurde seit 1976 von einer Militärjunta unter Jorge Rafael Videla regiert, die die Opposition mit offenem Staatsterror einschüchterte. Die Zeit von 1976 bis 1978  wird auch als „Schmutziger Krieg“ bezeichnet, da 30’000 Oppositionelle und Studenten verschwanden. Die Zeit der Militärdiktaturen endete 1983.

Mit ihrer Operation Condor unterdrückte die USA mit Hilfe der CIA die Entwicklung in einem grossen Teil des südamerikanischen Kontinents und beutete viele Länder wirtschaftlich aus.

Die Iran-Contra-Affäre der CIA

In Nicaragua bekämpfte die CIA die kommunistischen Sandinisten

Die in Nicaragua seit 1979 regierenden Sandinisten setzten sich für allgemeine Bildung der Bevölkerung ein, waren zwar marxistisch-leninistisch positioniert, aber hielten sich an demokratische Regeln. Mit ihrer paramilitärischen Abteilung unterstützte die CIA die Contra Guerillas in Nicaragua, welche gegen die regierenden Sandinisten kämpften.

Reagan hasste Kommunisten

reagan-150x150Vor allem während der Amtszeit des US-Präsidenten Ronald Reagan (links) unternahm die USA grosse Anstrengungen, die sandinistische Regierung Nicaraguas zu stürzen, da diese in den westlichen Medien als kommunistisch bezeichnet wurde.

Waffenhandel mit dem Iran

Das Geld, welches Oliver_North_mug_shot-150x150die Contras unterstützte, kam aus dem illegalen Waffenhandel mit dem amerikafeindlichen Iran während des ersten Golfkrieges und dem Drogenschmuggel in den USA (Iran-Contra-Affäre).

Als diese Affäre aufflog, konnte sich der Präsident Reagan an nichts mehr erinnern und die höheren CIA-Beamten bestritten alles.

Verurteilt wurde Oliver North (rechts), ein Offizier, der die Befehle ausgeführt hat.

Mudschaheddin in Afghanistan: Aus Freunden werden Feinde

04249465_400-150x150In den 90er Jahren während der russischen Invasion und Besetzung wurden die afghanischen  Mudschaheddin logistisch und mit Waffen von den USA unterstützt. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wendete sich das Blatt. Die USA marschierten in Afghanistan ein und „Terroristen“ werden gejagt.

Aus den vorher unterstützten Mudschaheddin wurden die Taliban, welche sich als Feinde der USA entpuppten und nun bekämpft wurden. Die Agenten der CIA suchten die mutmasslich grössten Staatsfeinde der USA und brachten sie in geheime CIA-Gefängnisse, welche auf der ganzen Welt zerstreut sind.

Saddam Hussein in Irak

Saddam_Hussein_at_trial_July_2004-edit1-150x150In Irak wird Saddam Hussein, der frühere Verbündete der USA, beschuldigt, Massenvernichtungswaffen zu produzieren und terroristische Organisationen wie Al-Kaida zu unterstützen. Irak wird deswegen von den USA unter George W. Bush angegriffen. Diese Beschuldigungen stellen sich später als falsch heraus. Es ist offenbar eine der absichtlichen Falschmeldungen der CIA, um das militärische Eingreifen der USA zu rechtfertigen.

Saddam wird hingerichtet und das ganze Land durch die fehlende Führung mehr und mehr destabilisiert.

Wie stark während dieser Zeit die CIA die Vorläufer des Islamischen Staats militärisch unterstützten und zu ihrem Zweck verwenden wollten, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich.

CIA – Drogenhandel, Waffenhandel und Geldwäsche

Die Verstrickung der CIA mit dem internationalen Drogenhandel ist bereits in der Zeit des Vietnamkrieges bei Geheimoperationen der Air America bekannt geworden.

Afghanistan war für die CIA ein geeigneter Platz

Auch in der Iran-Contra-Affäre wurde öffentlich, dass die CIA am Drogenhandel beteiligt war, oder zumindest den Drogenhandel tolerierte. In einem in Mexiko abgestürzten CIA-Flugzeug habe man mehr als 3 Tonnen Heroin gefunden.

05afghan-600-150x150Nicht nur in Mittel- und Südamerika sind Verstrickungen oder direkte aktive Beteiligungen am internationalen Drogenhandel bekannt geworden. Auch in Afghanistan gibt es klare Hinweise, dass die CIA u.a. mit den Beziehungen zum Bruder des ehemaligen Präsidenten, Ahmad Wali Karzai, der den Süden des Lands und dessen Drogenanbau kontrolliert, im grossen Stil in Drogengeschäfte verwickelt ist.

Drogenhandel, Geldwäsche und Waffenhandel sind eng miteinander verknüpft, wie man in der Iran-Contra-Affäre sehen konnte. Es liegt also auf der Hand, dass eine geheime Organisation wie die CIA, welche sich an Drogengeschäften beteiligt, auch in die Geldwäsche und den Waffenhandel verstrickt ist.

CIA-Geheimgefängnisse und Folter

2003 wird öffentlich, was man früher nur vermutet hat: Die CIA betreibt in vielen Staaten ausserhalb der USA Geheimgefängnisse (Black Sites), wo sie Terrorverdächtige ohne Anklage und ohne gesetzliche Einschränkung hinbringen und foltern kann.

Neben dem bedenklichen Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba existierten geheime CIA-Gefängnisse auf der ganzen Welt.

Während Präsident Obama zwar 2009 mit sofortiger Wirkung die Schliessung aller CIA-Gefängnisse anordnete, bleibt es dem CIA weiterhin erlaubt, Terrorverdächtige im Geheimen zu entführen und sie in andere Länder überzustellen, welche mit den USA zusammenarbeiten.

“Weisse Folter”

Bereits während der Busch-Regierung und seinem „Krieg gegen den Terror“ nach dem 11. September hat sie fragwürdige Foltermethoden angewendet. Im Gegensatz zu Foltermethoden, welche sichtbare Spuren wie Verletzungen hinterlassen, wendete die CIA vermehrt die sogenannte „Weisse Folter“ an, bei der keine körperlichen Spuren zurückbleiben, jedoch die Psyche angreifen und teilweise dauerhaft schädigen. Zu dieser „Sauberen Folter“ gehören:

  • Demütigungen und Drohungen
  • Reizentzug: Ausschaltung der Sinne durch Augenbinde, Atemmaske, Hörschutz
  • Stress: durch Hitze, Kälte, Licht oder Lärm
  • Schlafentzug während Tagen
  • stunden- bis tagelanges Stehen, Hängen oder Kauern
  • Waterboarding (Scheinertrinken) und Scheinhinrichtungen: zum Provozieren von Todesängsten

guantanamo-muss-geschlossen-werden-L-1-150x150torture5-150x150Der amerikanische Historiker Alfred W. McCoy deckte für den Zeitraum von 2001 bis 2004 folgende Menschenrechtsverletzungen auf:

  • Etwa 14’000 irakische Häftlinge wurden bei Verhören Folterungen ausgesetzt.
  • 1’100 stark verdächtige Gefangene wurden in Guantánamo und Bagram unter Folterung verhört.
  • 150 Terrorverdächtige sind illegal in andere Länder verschleppt worden, die für die Brutalität ihrer Polizei berüchtigt sind.
  • 68 Häftlinge starben unter fragwürdigen Umständen.
  • Rund 36 führende Al-Qaida-Häftlinge blieben jahrelang in Haft der CIA. Sie hat diese dauernd gefoltert.
  • 26 Häftlinge finden beim Verhör ihren Tod, davon mindestens vier von der CIA.

Der Bericht von 2014 über Folter zuhanden des US-Senats offenbart auf 500 Seiten, dass die Verhöre und Foltermethoden brutaler waren als bisher angenommen. Gleichzeitig zeigt er die erschreckende Tatsache, dass die harten Verhörmethoden und Folterungen kaum verwertbare geheimdienstliche Ergebnisse gebracht haben. Mit anderen Worten: Unter Folter gesteht der Häftling nicht die Wahrheit, sondern nur das, was der Geheimdienst hören will.

Quellen

  • http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/verbrechen/spione/
  • http://usaerklaert.wordpress.com/2007/01/24/eine-ubersicht-uber-die-us-geheimdienste/
  • https://www.youtube.com/watch?v=xM6KHgEd7ak (CIA geheime Operationen, Arte Doku)
  • http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13512652.html   Operation Overcast / Paperclip
  • http://operationovercast.wordpress.com/harry_burnser_report/ Harry Bunser Report
  • http://www.welt.de/geschichte/article119295047/In-diesen-Laendern-ging-die-CIA-ueber-Leichen.html
  • http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-uebergeben-cia-folteropfer-an-afghanistan-und-schliessen-gefaengnis-a-1007801.html
  • CIA-Aktivitäten in Brasilien
  • http://www.latinamericanstudies.org/chile/operation-condor.htm
  • http://www.dieterwunderlich.de/cia.htm eine gute, kurze Darstellung der CIA
  • http://www.spiegel.de/politik/ausland/cia-mission-in-afghanistan-der-al-capone-von-kandahar-a-657878.html  Drogen und Afghanistan
  • http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/8332532.stm Karzai und Drogenhandel
  • http://www.orf.at/stories/2068263/2068262/ Karzai und Drogenhandel
  • http://djd.newsvine.com/_news/2007/09/29/993329-cia-plane-crashes-in-yucatan-carrying-32-tons-of-cocaine Drogen in abgestürzten CIA-Flugzeug gefunden
  • http://www.csun.edu/~hfspc002/news/cia.drug.html Drogen in abgestürzten CIA-Flugzeug gefunden
  • http://www.spiegel.de/politik/ausland/cia-folterbericht-die-zehn-schlimmsten-quaelereien-der-cia-a-1007646.html
  • http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-12/central-intelligence-agency-folter-bericht-veroeffentlicht
  • Folterbericht des Senats der USA 2014
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Folter

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