Kritik am Amerikanischen Wahlsystem

Merkmale Idealer demokratischer Wahlen

Allgemein
Jeder Bürger ohne Ansehen von Stand, Vermögen, Steueraufkommen, Geschlecht, Volkszugehörigkeit, Schulbildung oder politischer Überzeugung kann seine Stimme abgeben und kein Wähler wird unberechtigt von der Wahl ausgeschlossen

Unmittelbar
Nur ein direkter Kandidat oder eine Partei kann gewählt werden. Wahlmänner sind eine Zwischeninstanz, die die eigentliche Wahl vornehmen. Jeder Wahlberechtigte muss seine Stimme im Wahllokal selbst abgeben bzw. selbst brieflich wählen.

Frei
Es soll keinerlei Druck oder Beeinflussung vor oder bei der Wahl ausgeübt werden.

Gleich
Jeder Wähler verfügt über die gleiche Anzahl von Stimmen, die den gleichen Wert haben. Zum Grundsatz der Gleichheit gehört auch die Chancengleichheit der Parteien.

Geheim
Jeder Wähler soll seine Stimme so abgeben können, dass niemand nachprüfen kann, wie er gewählt hat.

Anzahl Bürger pro Wahlmänner

Wenn man die Einwohnerzahl mit der Anzahl Wahlmänner vergleicht, fällt auf, dass in Wyoming (3 Wahlmänner) 187’875 Einwohner pro Wahlmann und in Kalifornien (55 Wahlmänner) 677’345 Einwohner pro Wahlmann kommen. Damit hat die Stimme in Wyoming 3.6 Mal mehr Gewicht als in Kalifornien.

Diese unterschiedlichen Gewichtungen der Wahlmänner-Stimmen wurden ursprünglich eingeführt, damit sich die kleinen Staaten nicht übergangen fühlen. Dem demokratischen Gleichheitsprinzip aber entsprechen sie nicht.

Das Alles-oder-Nichts-Prinzip (das Winner-takes-all-Modell

In den meisten Bundesstaaten erhält der Kandidat mit einer Wählermehrheit alle Wahlmännerstimmen zugesprochen.
Wenn dieser also in einem Bundesstaat eine 50.1% Mehrheit erreichte, würden 49.9% der anderen Stimmen wertlos.
Einige – vorwiegend demokratische – Bundesstaaten sind aber daran, diese Praxis zu ändern. Dass alle Staaten dies ändern ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.

Von der Wahl ausgeschlossen

Grundsätzlich sind Insassen der Strafanstalten in den USA von den Wahlen ausgeschlossen. In gewissen Staaten sind sie nicht einmal nach der Entlassung aus der Haft wahlberechtigt.

Das Registrierungsverfahren für die Wahl

Mehrheitlich farbige oder US-Bürger mit Migrationshintergrund scheuen das Registrierungsverfahren im Vorfeld der Wahl. Skeptisch bei allen Registrierungen sind die meisten Amerikaner. Aus diesem Grund werden gewisse Bürger nicht zur Wahl zugelassen.

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