CIA und die Folter

Geheimgefängnisse und Folter

Den vollständigen Text zur Geschichte der CIA  hier. 

2003 wird öffentlich, was man früher nur vermutet hat: Die CIA betreibt in vielen Staaten ausserhalb der USA Geheimgefängnisse (Black Sites), wo sie Terrorverdächtige ohne Anklage und ohne gesetzliche Einschränkung hinbringen und foltern kann.

Neben dem bedenklichen Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba existierten geheime CIA-Gefängnisse auf der ganzen Welt.

Während Präsident Obama zwar 2009 mit sofortiger Wirkung die Schliessung aller CIA-Gefängnisse anordnete, bleibt es dem CIA weiterhin erlaubt, Terrorverdächtige im Geheimen zu entführen und sie in andere Länder überzustellen, welche mit den USA zusammenarbeiten.

„Weisse Folter“

Bereits während der Busch-Regierung und seinem „Krieg gegen den Terror“ nach dem 11. September hat sie fragwürdige Foltermethoden angewendet. Im Gegensatz zu Foltermethoden, welche sichtbare Spuren wie Verletzungen hinterlassen, wendete die CIA vermehrt die sogenannte „Weisse Folter“ an, bei der keine körperlichen Spuren zurückbleiben, jedoch die Psyche angreifen und teilweise dauerhaft schädigen. Zu dieser „Sauberen Folter“ gehören:

  • Demütigungen und Drohungen
  • Reizentzug: Ausschaltung der Sinne durch Augenbinde, Atemmaske, Hörschutz
  • Stress: durch Hitze, Kälte, Licht oder Lärm
  • Schlafentzug während Tagen
  • stunden- bis tagelanges Stehen, Hängen oder Kauern
  • Waterboarding (Scheinertrinken) und Scheinhinrichtungen: zum Provozieren von Todesängsten

guantanamo-muss-geschlossen-werden-L-1-150x150torture5-150x150Der amerikanische Historiker Alfred W. McCoy deckte für den Zeitraum von 2001 bis 2004 folgende Menschenrechtsverletzungen auf:

  • Etwa 14’000 irakische Häftlinge wurden bei Verhören Folterungen ausgesetzt.
  • 1’100 stark verdächtige Gefangene wurden in Guantánamo und Bagram unter Folterung verhört.
  • 150 Terrorverdächtige sind illegal in andere Länder verschleppt worden, die für die Brutalität ihrer Polizei berüchtigt sind.
  • 68 Häftlinge starben unter fragwürdigen Umständen.
  • Rund 36 führende Al-Qaida-Häftlinge blieben jahrelang in Haft der CIA. Sie hat diese dauernd gefoltert.
  • 26 Häftlinge finden beim Verhör ihren Tod, davon mindestens vier von der CIA.

Der Bericht von 2014 über Folter zuhanden des US-Senats offenbart auf 500 Seiten, dass die Verhöre und Foltermethoden brutaler waren als bisher angenommen. Gleichzeitig zeigt er die erschreckende Tatsache, dass die harten Verhörmethoden und Folterungen kaum verwertbare geheimdienstliche Ergebnisse gebracht haben. Mit anderen Worten: Unter Folter gesteht der Häftling nicht die Wahrheit, sondern nur das, was der Geheimdienst hören will.