Die Kongogräuel und der Kautschuk

Der Freistaat Kongo wird Privatbesitz von König Leopold II.

Der Kongo (heutige Demokratische Republik Kongo) ist ein riesiges und wunderschönes Land. Es umfasst unendlich grosse Urwälder (Kongobecken nimmt 60% der Fläche ein) mit einer einzigartigen Fauna und Flora, es gibt Savannen und im Osten auch Gebirge (das Virunga-Vulkan-Gebirge und das Ruwenzori-Gebirge.

Der Kongo ist fruchtbar, viele Kongolesen leben bis heute von der Landwirtschaft.

1879 konnte der belgische König Leopold II. den Afrikaforscher Henry Morton Stanley gewinnen, um für ihn Land im Kongo zu erwerben. Offiziell war er als Forscher unterwegs, dabei aber schloss er mit 450 Stammesfürsten Verträge ab, welche dem belgischen König ihr Land überschrieben.

An der Afrika-Konferenz 1884/85 brachte Leopold II. die europäischen Staaten und die USA dazu, den käuflich erworbenen Kongostaat als sein Privatbesitz zu anerkennen. Damit wurde Leopold II. Besitzer eines Landes, das 70 Mal grösser war als sein Mutterland Belgien.

Leopold II. besass nicht nur das Land, er hatte sich in den Verträgen auch die Bevölkerung als Besitz angeeignet. Die Kongolesen wurden also ungewollt zu Sklaven des belgischen Königs.

Der Kautschukboom im Kongo

1888 hat John Boyd Dunlop den Gummi-Luftreifen erfunden. Durch Vulkanisation wird aus dem plastischen Naturkautschuk der elastische Gummi, der nun zu Autoreifen geschmolzen wurde. Die aufstrebende Autoindustrie hatte einen stark wachsenden Bedarf am Rohstoff Kautschuk und Kautschuk-Bäume wuchsen zahlreich im Urwald.

Unmenschliche Barbarei (Kongogräuel) aus Geldgier

Unter Leopolds Herrschaft begann die schrecklichste Zeit im Freistaat Kongo. Sie ist bekannt als Kongogräuel. Um die Kautschuk-Arbeiter bei der Arbeit anzutreiben,

Die Aufpasser hatten Gewehre. Oft waren dies Kongolesen. Um sie zu überwachen, verlangten die Vorgesetzten für jede verschossene Kugel die Hand des Getöteten.

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