Gewisse Merkmale sind geschlechtsgebunden
Weisse Augen Mutante
1912 entdeckte Bridges, ein Mitarbeiter von Morgan, eine Drosophilamutante mit weissen Augen. Kreuzungsversuche mit diesen weissäugigen Tieren brachten merkwürdige Resultate hervor.
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Kreuzt man ein weissäugiges Weibchen mit einem wilden Männchen, ist die F1 Generation nicht uniform! In der F1 Generation sind alle Weibchen rotäugig und alle Männchen weissäugig.
Nach der Uniformitätsregel von Mendel müssten alle Tiere rotäugig sein.
Das Gen liegt auf dem X-Geschlechtschromosom
Das Gen für die weisse Augenfarbe muss auf dem X-Chromosom liegen und rezessiv sein. In der F1-Generation drückt es sich so bei Männchen voll aus, weil denen ein zweites X-Chromosom fehlt.
Vater | ||||
X | Y | |||
M u t t e r |
X | |||
X |
Kreuzt man solche rotäugigen F1-Weibchen mit weissäugigen Männchen, erhält man in der F2-Generation weissäugige Weibchen und Männchen sowie rotäugige Weibchen und Männchen.
Die nachfolgende Darstellung der Chromosomen veranschaulicht das.
Vater | ||||
X | Y | |||
M u t t e r |
X | |||
X |
Geschlechtschromosomen x und y
Vergleicht man bei Drosophila (und auch beim Menschen) die Chromosomen von Männchen und Weibchen, stellt man fest, dass neben den drei paarweise vorkommenden Chromosomen bei Männchen eines nicht paarweise auftritt. Das vierte Chromosomenpaar besteht aus einem stabförmigen X-Chromosom und einem hakenförmigen Y-Chromosom. Bei den Weibchen entspricht eines der Chromosomenpaare genau dem X-Chromosom beim Männchen.
X- und Y-Chromosomen nennt man Geschlechtschromosomen, weil mit ihnen die Bestimmung des Geschlechts verbunden ist. Die restlichen Chromosomen werden als Autosomen bezeichnet. Männchen bei Drosophila (und auch beim Menschen) haben also XY-Kombination, Weibchen XX-Kombination der Geschlechtschromosomen.
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