Die gefiederten, fliegenden und singenden Tiere
Allgemeines
- es gibt ungefähr 10’700 Vogelarten.
- grösster heute lebender Vogel: Strauss bis 3 Meter hoch, 150 kg schwer
- kleinster Kolibri ist die kubanische Bienenelfe: 6 cm; frisch geschlüpfte Junge sind klein wie Bienen
- Vögel sind gleichwarm (homoiotherm). Ihre Körpertemperatur ist mit 41°C sogar sehr hoch.
- enge Verwandtschaft mit den Reptilien (→ Sauropsiden) → Archaeopteryx
Vorkommen, Lebensweise
- Vögel kommen überall vor
- sie sind bis auf wenige Ausnahmen flugfähig
- Pigunine sind elegante Schwimmer, aber tölpelhafte Geher
- Strausse → grösste heute lebende Vögel bis 3 Meter hoch, 150 kg schwer, 65 km schnell
- Zugvögel, Teilzieher, Standvögel
- → genetisch festgelegt?
- → Orientierung an Magnetfeld, Sonnenstand, Sterne
- → Verlauf von Autobahnen!
Haut (Integument)
- Federn / Gefieder
- Deckfedern → Flugfedern
- Daunen → flauchige kleine Federn darunter → Wärme- und Kälte-Isolation
- manche Körperteile auch mit Hornschildern
- Geschlechtsdimophismus
- Männchen prächtig gefärbt → Brautwerbung
- Weibchen mit Tarnfärbung → Schutz vor Feinden beim Brüten
- Gefieder als Kälteschutz / Wärmeschutz
- wasserabweisend durch Fettung aus Bürzeldrüse;
- sie liegt in der Nähe des Steißbeins; insbesondere bei Wasservögeln, fehlt insgesamt nur wenigen Arten, z.B. den Staußenvögeln
Skelett, Muskulatur
- lange Halswirbelsäule
- 10-26 Wirbel, meist 14-15, immer mehr als 7!
- mit Sattelgelenken → hohe Beweglichkeit
- Pneumatisierung des Skeletts
- → Knochen hohl und verbunden mit Luftsacksystem und Lunge
- → Leichtigkeit, Auftrieb
- → 9% Gewichtsanteil (→ Säuger bis 30%)
- Grosses Brustbein mit vorspringendem Kiel / Kamm (Carina)
- → Ansatz für kräftige Flugmuskulatur
- → ist bei Straussen, wie das gesamte Brustbein zurückgebildet
- Finger- und Handknochen der Vordergliedmassen sind grossteils miteinander verschmolzen → Flügelbildung
- vierzehiger Fuß!
- Horn-Schnabel ohne echte Zähne → geringeres Schädelgewicht
Nervensystem
- grosses Gehirn im Vergleich mit Reptilien
- unterteilt in Großhirn und Kleinhirn
Sinnesorgane
Augen
- groß, meist seitlich, unbeweglich
- Rundumblick, aber kaum räumliches Sehen
- Beonderheiten bei Eulen
- sehen gut bei Nacht
- Augen nach vorn gerichtet
- große Beweglichkeit des Kopfes (270°)
- Wanderfalken können Beute von 1 km Entfernung noch sehen
- zumindest einige kleine Vögel können UV-Licht wahrnehmen
- neben dem UV-Licht dienen die Stellung der Sterne am Himmel und der Sonnenstand als Orientierung beim Vogelzug
Magnetsinn (insbesondere bei Zugvögeln)
- Magnetfeldrezeptor im Auge oder im Schnabel
Gehörsinn
- gut entwickelt
- hohes zeitliches Auflösungsvermögen
- keine Ohrmuschel → Kopfbewegung zur Schallortung
- einige hören offenbar sehr tiefe Töne, wie z. B. Ozeanwellen
- → wichtig für Orientierung beim Vogelzug
Gleichgewichtsorgane
- mehrere, sehr gut entwickelt
- im Ohr
- im Becken
Geruchssinn
- galt als schwach entwickelt
- neuere Ergebnisse stellen das in Frage
Geschmackssinn
- Geschmacksknospen am Zungengrund, im Rachen
Verdauungsorgane, Ernährung
- Samen, Insekten, Wirbeltiere, Aas
- keine Zähne
- Nahrung wird unzerkleinert geschluckt
- Kropf → Einspeichelung
- Drüsenmagen und Muskelmagen mit Steinen → Zerkleinerung
- Leber, Bauchspeicheldrüse münden in den Zwölffingerdarm
- Gallenblase meist vorhanden
Blutgefässsystem
- großes, leistungsfähiges Herz mit vier Kammern
- beide Hauptkammern sind deutlich voneinander getrennt
- getrennte Kreisläufe
- hohe Pulsfrequenz
- Körpertemperatur 41-43° (Piguine 38°)
Atmungsorgane
- Lunge ist mit 5 Paar Luftsäcken verbunden, die den ganzen Körper durchziehen und Verbindung zu den hohlen Knochen haben
- über das Luftsack-System wird auch überschüssige Wärme abgeführt, denn Vögel können nicht schwitzen → Hecheln
- kein deutlich ausgebildeter Kehlkopf
- Syrinx → unterer Kehlkopf
- → liegt an der Gabelung der Trachea → Schallbildung
Ausscheidungsorgane (Exkretion)
- Nieren
- keine Harnblase
- Harnsäurebildner → schlecht löslich, ungiftig → Ausscheidung fest
Geschlechtsorgane
- Kloake
- Strauße und Entenvögel haben einen Penis
Fortpflanzung
- innerliche Befruchtung
- Kloaken werden aufeinander gepresst
- einige Vögel (Strauße, Enten, Gänse) haben an der Vorderwand der Kloake einen Penis entwickelt, der in einer Rinne den Samen leitet und in die Kloake des Weibchens eingeführt wird
Entwicklung
- hartschalige Eier entwickeln sich außerhalb → Straußenei!
- ausgeprägte Brutpflege
- Eierbebrütung 10-70 Tage
- Nestflüchter / Nesthocker
- Paare bleiben teilweise lebenslang zusammen
Stammesgeschichte
- Archaeopteryx