Die Regenwürmer

Der Regenwurm ist ein wirbelloses Tier. Er lebt im Erdboden. Manchmal kommt er auch an die Oberfläche, zum Beispiel, wenn er sich paart.

Woher kommt der Name Regenwurm?

Es ist unbekannt, woher der Name „Regenwurm“ kommt. Vielleicht ist es ein „reger Wurm“, also ein Wurm, der sich bewegt. Oder aber er hat den Namen daher, dass er bei Regen an die Oberfläche kommt. Warum genau er das macht, weiss man ebenfalls nicht – er könnte eigentlich zwei Tage im nassen Boden überleben. Es gibt sogar Arten, die in Seen oder Flüssen leben.

Lebensraum und Nahrung

Regenwürmer fressen sich durch die Erde. Sie ernähren sich von vermoderten Pflanzen und Humus-Boden. Dadurch lockern sie den Boden auf. Ausserdem ernähren sich Pflanzen vom Kot der Regenwürmer. Für Regenwürmer darf es nicht zu warm und nicht zu kalt sein. Im Winter halten sie eine Art Winterschlaf.

Feinde

Fische fressen gerne Regenwürmer, und auch viele andere Tiere wie der Maulwurf. Auch für Vögel wie Stare, Amseln und Drosseln gehören Regenwürmer zur Nahrung. Sowohl grössere Tiere wie Füchse mögen Regenwürmer, als auch kleinere, wie Käfer und Frösche.

Der Körper des Regenwurms

Ein Regenwurm hat viele kleine Rillen. Er besteht nämlich aus Gliedern, den Segmenten. Davon hat ein Regenwurm an die 150. Über diese Segmente verteilt hat der Regenwurm einzelne Seh-Zellen, mit denen er Hell und Dunkel unterscheiden kann. Diese Zellen sind eine sehr einfache Form von Augen. Weil sie über den ganzen Körper verteilt sind, erkennt der Regenwurm kein Bild, sondern nur, wo es heller oder dunkler ist.

Regenwurm Körper beschriftet

Eine dickere Stelle nennt man den Gürtel (das Clitellum). Dort gibt es viele Drüsen, aus denen Schleim kommt. Der Schleim ist beim Paaren wichtig, weil er die Samenzellen in die richtigen Öffnungen des Körpers bringt.

An der Vorderseite hat der Regenwurm einen Mund, am Körperende einen Anus, wo der „Kot“ herauskommt. Von aussen sehen sich beide Enden sehr ähnlich. Allerdings ist die Vorderseite dem Clitellum näher, daran kann man sie gut erkennen.

Kann man Regenwürmer ohne Schaden zerteilen?

Viele Leute glauben, dass man einen Regenwurm zerteilen kann, und dass die beiden Hälften weiterleben. Das ist so nicht ganz richtig. Es kommt darauf an, was abgeschnitten wird. Werden nur die letzten 40 Segmente vom Hinterteil abgeschnitten, wächst es oft wieder nach. Sonst stirbt der Regenwurm. Vorne dürfen höchstens vier Segmente fehlen.

Gerade wenn ein Tier ein Stück vom Wurm abbeisst, verletzt er sich so, dass er es nicht überlebt. Manchmal aber trennt der Regenwurm absichtlich einen Teil von sich. Wenn das Hinterteil gepackt wird, versucht der Regenwurm es zu verlieren und zu flüchten.

Wie vermehren sich Regenwürmer?

Regenwürmer legen Eier. Jeder Regenwurm ist gleichzeitig ein Weibchen und ein Männchen. Das nennt man „Zwitter“. Wenn ein Regenwurm ein bis zwei Jahre alt ist, wird er geschlechtsreif. Bei der Paarung schmiegen sich zwei Regenwürmer aneinander. Dabei liegt der eine anders herum als der andere. Der Kopf des einen liegt also beim Körperende des anderen.

Beide Regenwürmer stossen dann ihre Samenflüssigkeit aus. Die gelangt dann gleich in den anderen Regenwurm zu den Eizellen. Je eine Samenzelle und eine Eizelle vereinigen sich. Daraus wächst ein winziges Ei heran. Aussen herum hat es verschiedene Schichten zum Schutz.

Der Wurm stösst dann die Eier aus und lässt sie in der Erde liegen. In jedem entwickelt sich ein kleines Würmchen heran. Es ist am Anfang noch durchsichtig und schlüpft dann aus seiner Hülle heraus. Wie viele Eier es sind und wie lange die ganze Entwicklung dauert, hängt stark davon ab, um welche Art von Regenwurm es sich handelt.

Ökologische Bedeutung der Regenwürmer

Bereits Charles Darwin hat die Bedeutung der Regenwürmer erkannt: Hier seine Arbeit online (Die Bildung der Ackererde durch die Thaetigkeit der Würmer), welche er 1881, ein Jahr vor seinem Tod, publiziert hat. Vor 200 Jahren glaubte man noch, dass Regenwürmer schädlich seien. Inzwischen weiss man, dass sie sehr gut für den Boden sind. Es gibt sogar Wurmfarmen: Dort werden Regenwürmer gezüchtet und dann verkauft.

Zurück zu den Tieren

Zurück zur Biologie-Seite