Steine erkennen – eine kleine Gesteinskunde

Eine einfache Gesteinskunde für die Grundschule

Steine umgeben und. Aber zu oft gehen wir achtlos an ihnen vorbei. In einer kurzen Unterrichtssequenz möchte ich zeigen, wie man einfach Steine vorstellen und erkennen lernen kann.

Material

  • eine Steinsammlung
  • Lupe
  • Salzsäure
  • Bilder von Bergen

Zur Steinsammlung

  • Kalksteine
  • Granite und Gneisse
  • Sandsteine
  • Andere Steine (Versteinerungen, Erze, Obsidian, Salzsteine etc.)

Anfangsfrage: Wie sind Steine entstanden?

Die Erde als Kugel. An der Oberfläche sind die Gebirge. Wenn wir in die Tiefe gehen, finden wir verschiedene Schichten.

  • die Erdkruste ist nur ein dünnes Häutchen, das sind unsere Gebirge. Sie ist 35 Kilometer dick.
  • der Erdmantel erstreckt sich über 2900 Kilometer. Er umfasst 84% des Volumens der Erdkugel. Man nennt den heissen Gesteinsbrei Magma.
  • der Erdkern besteht aus Eisen und Nickel. Der innere Erdkern ist fest, der äussere flüssig.

Die drei Hauptgesteinsarten

  • Erstarrungsgestein
  • Ablagerungsgestein (Sedimentgestein)
  • Umwandlungsgestein (Metamorphes Gestein)

Erstarrungsgestein

Magma heisst der heisse Gesteinsbrei im Erdinnern. Über Millionen von Jahren hat sich ein Teil des Magmas abgekühlt und ist zu festem Stein, zum Beispiel Granit, erstarrt. Granit wird auch Tiefengestein genannt, weil es so tief in der Erde entstanden ist.

Magma, das an die Oberfläche kommt, nennt man Lava. Lava kühlt sehr schnell ab und bildet festes Vulkangestein. Am bekanntesten sind die dunklen leichten Lavasteine oder der feste schwarze Basalt. Die Erstarrungsgesteine machen den Hauptteil unserer Erdkruste aus.

Ablagerungsgestein

Ablagerungsgesteine sind Steine, die im Wasser entstehen. Muschelschalen, Korallen und Schneckengehäuse lagern sich ab und werden über Jahrmillionen zusammengepresst. Sie werden zu Kalkstein.
Pflanzenreste und Schlamm lagern sich ab und werden zu Tonstein.
Sandkörner verdichten sich zu Sandstein.
Konglomerate nennt man grobe, feste Steine aus Geröll und Kies.

Umwandlungsgestein

Umwandlungsgesteine sind Steine, die sich durch Druck und Hitze verändern.
Diese Steine wurden in andere Formen und andere mineralische Zusammensetzungen umgewandelt. Solche Veränderungen können bei einer Gebirgsbildung entstehen oder wenn sich Erdplatten verschieben, wie zum Beispiel bei einem Erdbeben.
Beispiel von Umwandlungen: Kalkstein wird Marmor, Granit wird Gneis, Tonstein wird Tonschiefer.
Entstehung und Verwitterung von Steinen sind Prozesse, die Tausende, ja Millionen von Jahren dauern.

Steine erkennen

Wie erkenne ich einen Granit?

Um einen Granit zu erkennen, kannst du auf verschiedene Merkmale achten:

  1. Farbe: Granit kommt in einer Vielzahl von Farben vor, darunter Grau, Rosa, Gelb, Schwarz, Braun und Weiß. Die Farbe des Granits kann je nach Mineralzusammensetzung und geologischen Bedingungen variieren.
  2. Körnung: Granit hat eine körnige Textur, da er aus verschiedenen Mineralien besteht. Die Körnung kann von fein bis grob variieren. Bei grobkörnigem Granit sind die einzelnen Mineralien deutlicher erkennbar.
  3. Muster: Granit kann verschiedene Muster aufweisen, wie Flecken, Adern oder Strukturen. Diese Muster werden durch die unterschiedliche Verteilung der Mineralien im Gestein verursacht und können einzigartige Muster und Texturen erzeugen.
  4. Härte: Granit ist ein hartes Gestein und zählt zu den härtesten Natursteinen. Mit einer Mohs-Härte von 6-7 ist Granit sehr widerstandsfähig gegen Kratzer und Abnutzung.
  5. Glanz: Polierter Granit hat einen glänzenden und reflektierenden Oberflächenglanz. Dieser Glanz entsteht durch das Schleifen und Polieren des Gesteins, um seine natürliche Schönheit hervorzuheben.

Wenn du einen Stein mit den oben genannten Merkmalen entdeckst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um Granit handelt. Es ist jedoch immer am besten, einen Experten, wie einen Geologen oder Steinmetz, zu konsultieren, um eine genaue Identifikation zu erhalten.

Wie erkenne ich einen Kalkstein?

Um einen Kalkstein zu erkennen, kannst du auf bestimmte Merkmale achten:

  1. Farbe: Kalkstein ist in der Regel heller oder weisslicher, kann aber auch verschiedene Farbtöne wie beige, grau, schwärzlich oder gelb haben.
  2. Textur: Kalkstein hat oft eine feine bis mittelkörnige Textur. Bei näherer Betrachtung können kleine Partikel oder Schichten erkennbar sein.
  3. Härte: Kalkstein ist im Vergleich zu anderen Gesteinen relativ weich. Mit einem Messer oder einem Fingernagel kannst du versuchen, eine Kerbe oder Kratzspur zu hinterlassen.
  4. Reaktion auf Säure: Ein einfacher Test ist die Reaktion mit Säure wie Essig oder Entkalker. Kalkstein reagiert auf Essig oder eine andere Säure. Es schäumt aufgrund des entstehenden Kohlendioxids.
  5. Fossilien: Kalkstein kann häufig Fossilien enthalten. Achte auf sichtbare Überreste von Muscheln, Schnecken oder anderen Meereslebewesen, die in den Kalkstein eingebettet sind.

Bitte beachte, dass dies allgemeine Merkmale sind und dass nicht alle Kalksteine genau die gleichen Eigenschaften aufweisen. Es ist immer ratsam, weitere Informationen von Experten oder Geologen einzuholen, um eine genaue Identifizierung durchzuführen.

Wie erkenne ich einen Umwandlungsstein?

Metamorphe Gesteine, also Umwandlungssteine, können anhand bestimmter Merkmale erkannt werden. Hier sind einige Anzeichen, auf die du achten kannst, um einen metamorphen Stein zu identifizieren:

  1. Veränderte Struktur: Metamorphe Gesteine zeigen oft eine veränderte Struktur im Vergleich zu den Ausgangsgesteinen. Sie können eine gestreifte, geschichtete oder gefaltete Textur aufweisen.
  2. Veränderte Mineralzusammensetzung: Metamorphe Gesteine enthalten häufig andere Mineralien als ihre Ausgangsgesteine. Wenn du in einem Stein Mineralien wie Glimmer, Quarz oder Granat siehst, könnte es sich um einen metamorphen Stein handeln.
  3. Kristalline Struktur: Metamorphe Gesteine haben oft eine kristalline Struktur, bei der die Mineralien in regelmäßigen Mustern angeordnet sind. Dies kann manchmal mit bloßem Auge sichtbar sein oder durch eine Lupe erkennbar werden.
  4. Verformungen: Metamorphe Gesteine können Verformungen aufweisen, die durch Hitze und Druck entstanden sind. Du könntest Falten, Schieferung oder andere Formen der Verformung in den Steinen bemerken.
  5. Veränderter Farbton: Durch die Umwandlung der Ausgangsgesteine können metamorphe Gesteine eine andere Farbe haben als die ursprünglichen Gesteine. Achte auf ungewöhnliche oder auffällige Farben, die auf einen metamorphen Stein hinweisen könnten.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle oben genannten Merkmale immer eindeutig auf einen metamorphen Stein hinweisen. Manchmal können andere Faktoren wie Verwitterung oder Umweltbedingungen das Erscheinungsbild von Steinen beeinflussen. Es kann hilfreich sein, zusätzliche Informationen und Kenntnisse über die geologische Geschichte der Region zu haben, um eine genaue Identifizierung vorzunehmen.

 

Zurück zu den Themen NMG Grundschule