Feuer in der Steinzeit

Feuer in der Steinzeit – ein gefährlicher Segen

Kapitel

  • Einführung
  • Was ist Feuer?
  • Das Feuer – Gedicht von James Krüss
  • Das Feuerdreieck
  • Wie das Feuer zu den Menschen kam
  • Feuer entfachen: erste Feuerzeuge
  • Feuerstein, Markasit und Zunder
  • Feuerbohren mit Holz und Reibung
  • Zunder
  • Kienspan
  • Feuer mit sich tragen
  • Feuer löschen
  • Feuer ABC

 

Einführung

Feuer fasziniert uns. Es ist allgegenwärtig. Es begleitet uns seit Urzeiten. Das Feuer ist ein Symbol für Wärme, Licht und Energie, aber auch für Zerstörung und Gefahr.

Die Geschichte des Feuers beginnt vor mehr als einer Million Jahren, als die Menschen noch in Höhlen lebten und sich von dem ernährten, was sie in der Natur fanden. Sie entdeckten das Feuer wahrscheinlich durch Zufall, zum Beispiel nach einem Blitzeinschlag oder durch die Funkten, wenn sie zwei Steine heftig aneinanderschlugen.

Die frühen Menschen erkannten schnell, dass Feuer nicht nur Licht und Wärme spendet, sondern auch zum Kochen von Nahrung und zum Schutz vor wilden Tieren genutzt werden kann.

Was ist Feuer?

Feuer ist unfassbar. Unter Kontrolle verbrennt es leckend das Holz, das wir ihm füttern. Feuer und Glut wärmen uns, kochen Wasser in den Kesseln oder braten das Fleisch am Spiess.

Wenn es ausser Kontrolle gerät, dann bringt es Zerstörung und Tod. Wälder können in Flammen aufgehen, Häuser können mitsamt dem gesamten Hausrat abbrennen. Der Rauch kann Mensch und Tier ersticken.

James Krüss beschreibt in seinem Gedicht „Das Feuer“ in bildhafter, lautmalerischer Sprache, wie ein Feuer abbrennt:

Das Feuer (von James Krüss)

Hörst du, wie die Flammen flüstern,
knicken, knacken, krachen, knistern,
wie das Feuer rauscht und saust,
brodelt, brutzelt, brennt und braust?

Siehst du, wie die Flammen lecken,
züngeln und die Zunge blecken,
wie das Feuer tanzt und zuckt,
trockne Hölzer schlingt und schluckt?

Riechst du, wie die Flammen rauchen,
brenzlig, brutzlig, brandig schmauchen,
wie das Feuer rot und schwarz,
duftet, schmeckt nach Pech und Harz?

Fühlst du, wie die Flammen schwärmen,
Glut aushauchen, wohlig wärmen,
wie das Feuer, flackrig-wild,
dich in warme Wellen hüllt?

Hörst du, wie es leiser knackt?
Siehst du, wie es matter flackt?
Riechst du, wie der Rauch verzieht?
Fühlst du, wie die Wärme flieht?

Kleiner wird der Feuerbraus:
Ein letztes Knistern,
ein feines Flüstern,
ein schwaches Züngeln,
ein dünnes Ringeln —
aus.

Hier kannst Du das Gedicht „Das Feuer“ von James Krüss downloaden.

Das Feuerdreieck

Feuer braucht drei Zutaten, um zu brennen:

  • Brennstoff wie Holz
  • Luft, konkret Sauerstoff
  • Wärme (Brennhitze)

Wenn eine dieser Zutaten fehlt, kann Feuer nicht brennen.

Wie das Feuer zu den Menschen kam

Feuer gab es auf der Erde seit Urzeiten. Blitze und Vulkanausbrüche entzündeten organisches Material wie Holz, Laub oder trockenes Gras.

Die ersten Feuer der Menschen vor 1.8 Millionen Jahren waren wohl noch nicht selber entfacht. Feuerzeuge kannte man noch nicht Von naturgemachten Bränden nahmen die Menschen Glut und entzündeten damit ihre Feuer. Die Feuer machten Nahrung besser essbar, härteten Ton für Gefässe.

Vor 32’000 Jahren wurde es dann erfunden, das erste Feuerzeug…

Feuer entfachen: Erste Feuerzeuge

Feuerstein, Markasit und Zunder

Die Menschen entdeckten, dass ein Funke entsteht, wenn sie zwei bestimmte Steine aufeinander schlugen. Der eine enthielt das Mineral Pyrit (auch Schwefelkies genannt) und der zweite war ein Feuerstein oder ein harter Quarz. Mit dem Funken liess sich leicht brennbares Gras oder Zunderschwamm zum Glimmen bringen.

Feuerbohren mit Holz und Reibung

Wohl eines der ersten Feuerzeuge war ein gerader Stock, den man auf einem Brett schnell dreht. Dabei muss er nach unten gedrückt werden. Reibung erzeugt Wärme, je schneller desto heisser wird es. Kleine Holzteilchen beginnen zu glühen. Mit dieser Glut kann ein Feuer entfacht werden. Dazu brauchen wir aber Zunder.

Zunder

Als Zunder wird leicht brennbares Material zum Entfachen von Feuer bezeichnet. „Es brennt wie Zunder“ ist eine feste Redewendung. Es gibt die verschiedensten Zunder-Arten.

Zunderschwamm

Birken Zunder: Durch seine ätherischen Öle ist Birkenrinde ein idealer Brandbeschleuniger.

Kienspan: Kienspan oder Kienholz sind Hölzer vor allem von Kiefern, die gesättigt mit Harz sind. Wir finden sie in halb abgestorbenen Kiefern, vor allem im unteren Bereich.

Diese Hölzer brennen länger und langsamer, weil das Harz sehr gut und langsam brennt.

Feuer mit sich tragen

Feuer wurde nicht immer wieder neu entfacht. Oft wurde eine Glut in einem Behälter mit sich getragen. Aus der Glut konnte dann einfach wieder ein Feuer entzündet werden.

Feuer löschen

Wir können Feuer löschen, wenn wir eine Zutat des Feuerdreiecks entfernen.

  1. Wenn nicht genügend Holz da ist, brennt das Feuer nicht mehr.
  2. Wenn der Sauerstoff fehlt, erlischt das Feuer.
  3. Wenn nicht genügend Hitze da ist, kann das Feuer nicht brennen.

Wir löschen eine Kerze, indem wir ihr den Sauerstoff entziehen.

Auf eine Kerze stülpen wir eine Glas-Vase. Die Kerze brennt nur so lange, wie sie Sauerstoff bekommt. Dann erlöscht sie.

Wir löschen eine Kerze mit CO2:

Backpulver mit Essig in einer Flasche erzeugt CO2. Dieses Gas ist schwerer als Luft, bleibt also in der Flasche. Wir schütten dieses Gas über die Kerze, sie erlischt.

Feuerwörter – Feuer-ABC

Hier kannst Du ein Feuer-ABC leer und ausgefüllt downloaden.

Zusammenfassung

Feuer spielt eine entscheidende Rolle in der Geschichte der Menschheit und hat einen tiefgreifenden Einfluss auf unsere Entwicklung und Kultur gehabt. Hier sind einige wichtige Informationen über Feuer:

  1. Entdeckung des Feuers: Die genaue Entdeckung des Feuers durch unsere Vorfahren ist nicht bekannt, aber es wird angenommen, dass sie das Feuer durch natürliche Phänomene wie Blitzschlag oder Vulkanausbrüche beobachtet und dann gelernt haben, es zu nutzen.
  2. Nutzung des Feuers: Die Fähigkeit, Feuer zu kontrollieren, war ein entscheidender Fortschritt für die Menschheit. Feuer wurde zum Kochen von Nahrung verwendet, wodurch Nahrungsmittel leichter verdaulich und bekömmlicher wurden. Es diente auch zur Wärmeversorgung und Schutz vor Raubtieren.
  3. Werkzeugherstellung: Das Beherrschen des Feuers ermöglichte es unseren Vorfahren, Werkzeuge aus Metall herzustellen. Durch das Erhitzen von Erzen und das Schmieden konnten sie Werkzeuge, Waffen und andere Gegenstände herstellen, die für die Jagd, den Kampf und den allgemeinen Fortschritt der Gesellschaft wichtig waren.
  4. Kulturelle Bedeutung: Feuer hatte auch eine symbolische und rituelle Bedeutung in vielen Kulturen. Es wurde als reinigendes Element angesehen und in religiösen Zeremonien und Opfern verwendet. Feuer spielte auch eine wichtige Rolle in der Mythologie und im Glauben vieler alter Kulturen.
  5. Technologische Weiterentwicklung: Mit der Kontrolle des Feuers entwickelten unsere Vorfahren auch Techniken zur Feuerherstellung und Feuererhaltung. Dies umfasste den Einsatz von Feuersteinen, Reibungsfeuer und später das Feuerzeug und Streichhölzer.
  6. Einfluss auf die menschliche Entwicklung: Die Nutzung des Feuers hatte einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Menschen. Es ermöglichte es uns, neue Nahrungsquellen zu erschließen, uns vor Raubtieren zu schützen, uns in kälteren Klimazonen auszubreiten und die Art und Weise, wie wir Werkzeuge herstellen und nutzen, zu verändern. Es war ein wichtiger Schritt in Richtung einer fortschrittlichen Zivilisation.

Feuer hat seit jeher eine zentrale Rolle in unserem Leben gespielt. Es hat nicht nur praktische Vorteile, sondern auch eine tiefe kulturelle und symbolische Bedeutung. Die Fähigkeit, Feuer zu nutzen und zu kontrollieren, war ein entscheidender Schritt in der Entwicklung und Evolution der Menschheit.

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