Einführung in Piraten und die Piraterie
Kinder spielen gerne Piratenspiele. Piraten sind abenteuerlich verkleidet, haben eine Augenbinde und einen krummen Säbel.
Auch von Walt Disneys Fluch der Karibik oder Pirates of the Caribbean kennt jeder den romanischen Piraten Johnny Depp.
Waren Piraten wirklich so, wie sie die Filmwelt darstellt?
Piraten nennt man auch Seeräuber, Freibeuter, Bukanier, Flibustier, Kaper oder Korsar.
Geschichtlich haben Piraten eine lange Tradition. Ihre Aufgabe war oft offizieller als gedacht. Räuber im Dienst des Königs. Meist waren sie nämlich mit einem Auftrag eines Landes unterwegs und nicht einfach für den eigenen Vorteil.
Geschichtlich findet man, dass wilde Piraterie immer dann mächtig wird, wenn der Seehandel blüht und staatliche Strukturen schwach werden. Dann nimmt die Überwachung auf See ab und der Gewinn zu.
Auch wenn die Piraterie von Hollywood verharmlost, romantisiert und beschönigt wird, muss festgestellt werden, dass Piraterie international verboten ist und Piraten als Verbrecher betrachtet und bestraft werden.
Antike Piraten
Seefahrende Völker betrieben seit jeher und in allen Zeiten alle Piraterie.
In der römischen Antike spielten z.B. Piraten 100 Jahre vor unserer Zeitrechnung eine Rolle. Sie stahlen die Kornlieferungen aus Ägypten auf dem Mittelmeer und brachten so Rom in existenzielle Not. Erst die entschlossene Sicherung der Seewege dämmte die Piraterie wieder ein.
Piraten der nordischen Meere
Wikinger
Vom 8. bis zum 11. Jahrhundert trieben die skandinavischen Wikinger eine seeräuberische Rolle. Mit schnellen Schiffen überfielen sie Küstenstädte oder Klöster und raubten sie aus.
Wikinger sind bekannt als raue, skrupellose Kämpfer, welche vor nichts zurückschreckten. Ihr Symbol ist der Hornhelm.
Störtebeker
Klaus Störtebeker lebte um 1400 und kam aus Deutschland. Er war der Schrecken der Hanse und bereiste die Ostsee und die Nordsee. Störtebeker war der Anführer der Vitalienbrüder, die vor allem die reichen Handelsschiffe der Hansestädte beraubten. Im Vergleich zu den Piraten der Karibik jedoch war er eher ein kleines Lichtlein.
Piraten in königlichem Auftrag: Kaperbriefe
Seit dem Spätmittelalter statteten Machthaber von Städten oder Gebieten gewisse Kapitäne mit sogenannten Kaperbriefen gegen gewisse Feinde aus. Damit standen sie im Auftrag eines Herrschers und betrieben die Piraterie so quasi legal. Wurde der Streit beigelegt, wurden solche Piraten arbeitslos und setzten danach als gewöhnliche Piraten ihre Überfälle fort.
Goldenes Zeitalter der Piraterie (1690 – 1730)
Die Eroberung Amerikas, vor allem von Südamerika, eröffnete der Piraterie ein völlig neues Feld der Einnahmen. Gold, Silber und Edelsteine wurden in Massen erbeutet und nach Europa transportiert.
Berühmte Piraten des Goldenen Zeitalters
Drake
Sir Francis Drake, der Pirat der Königin: Er lebte von 1540 bis 1596 und war Engländer. Durch das Kapern von zahlreichen spanischen Schiffen und die Plünderung der Häfen spanischer Kolonien im Auftrag seiner Königin, wurde er von Elisabeth I zum Ritter geschlagen.
Morgan
Sir Henry Morgan kam aus Wales (Grossbritannien). Er lebte von 1635 bis 1688. Sein Gebiet war Mittelamerika und die Karibik. Auch er wurde von der Königin wegen seiner „Verdienste um die Krone“ geadelt. Seine Raubzüge brachten ihm großen Reichtum. Bevor er 1688 nach einer Krankheit starb, besaß er eine ganze Menge Plantagen in Jamaika.
William Kidd
Der Schotte William Kidd befuhr Ende des 16. Jahrhunderts den Indischen Ozean. Zu Beginn seiner Kaperfahrten handelte er im Auftrag Englands, doch später segelte und raubte er unter eigener Flagge weiter.
Kapitän Schwarzbart (Blackbeard)
Kapitän Blackbeard (Schwarzbart) hieß eigentlich Edward Teach. Er hatte ein erschreckendes Erscheinungsbild und war immer schwer bewaffnet. Sogar brennende Lunten steckten unter seinem Hut. 1718 wurde Blackbeard im Kampf gegen zwei Regierungsschiffe vor North Carolina (Amerika) getötet.
Bartholomew Roberts
Bartholomew Roberts lebte von 1682 bis 1722. Er kam aus Südwales (Großbritannien) und machte sowohl die Gewässer vor Nordamerika als auch vor Südamerika und vor der Westküste Afrikas unsicher. In nur 30 Monaten kaperte er über 400 Schiffe. Das gelang ihm wahrscheinlich deshalb, weil auf seinem Schiff sehr strenge Gesetze herrschten, wie kein Alkohol, kein Glücksspiel und keine Frauen.
Piratinnen – Anne Bonney
Anne Bonney lebte um 1720. Sie stammte aus Irland. Ihr Streifzuggebiet war der Atlantische Ozean. Schon immer wollte sie ein Pirat sein. Deshalb verkleidete sie sich bereits als Kind und trug stets Hosen. Ihren letzten Kampf bestritt sie angeblich Seite an Seite mit der ebenfalls als Mann verkleideten Mary Read, während ihr Geliebter, der Pirat Calico Jack, mit seinen Kumpanen betrunken unter Deck lagen.
Piratenseiten
Trailer von Fluch der Karibik
http://www.moviepilot.de/movies/fluch-der-karibik/trailer/30315
Alles über Piraterie:
http://www.esys.org/Piraterie/Beruehmte_Piraten.html