Das Phänomen Adolf Hitler

Wer war Adolf Hitler und wie konnte er so viele Menschen verführen?

Adolf Hitler ist ohne Zweifel ein Phänomen. Ende der Zwanziger-Jahre des letzten Jahrhunderts vermochte er Hunderte, ja Tausende von Menschen in die Stadien zu locken und in seinen Bann zu ziehen. Er traf den Nerv der Frustrierten (so wie gegenwärtige Politiker in Italien, Ungarn, den USA und weiteren Staaten). Endlich war man wieder wer… Endlich hörte man von ihm, wer schuld war an der eigenen Misere. Übrigens ein typisches Argumentationsmuster der Populisten.

Stark, gesund und stahlhart, oft blond, gross und muskulös, so war für ihn der arische Mensch (zu denen er sich auch zählte). Wer aber Hitler genauer anschaut, findet, dass er selbst genau das Gegenteil davon war. Hitler war klein, leidend und in seiner gesamten Jugendzeit erfolglos.

Die Jugendzeit von Adolf Hitler

Hitlers Vater Alois (*1837) war 52 Jahre alt bei Adolfs Geburt. Er starb 1903, als Adolf 14 Jahre alt war. Der Vater sei  jähzornig gewesen, schrieb Hitler über ihn.

Wirre Familienverhältnisse

Seine Mutter Klara (*1860) war eine einfache Frau. Sie hütete bei ihrem späteren Mann Alois die Kinder aus früherer Ehe. Als Adolf geboren wurde, war sie 29 Jahre alt. Er war das dritte Kind Klaras. Das erste Kind bekam sie mit 25. Insgesamt hatte Hitlers Mutter 6 Kinder. 4 davon starben in der Kindheit. Nur Paula, die jüngste, erreichte das Erwachsenenleben.

Insgesamt ist die Verwandtschaft Hitlers wirr, dies nicht zuletzt, weil Hitler als Politiker und später als Führer nicht wollte, dass man zuviel über seinen Ursprung wusste. Als Führer änderte er beispielsweise den Familiennamen seiner jüngeren Schwester Paula in Paula Wolf. Paula lebte zuerst in Wien, starb 1960 in Berchtesgaden.

Der Vater Alois war unehelich. Sein Vater ist bis heute unklar. Der Eintrag „unehelich“ wurde zwar in „ehelich“ geändert, als er seinen Namen von Schickelgruber in HItler änderte.

Misserfolge in der Schule

hitler in der schule

Hitlers Jugend war geprägt durch Misserfolge. Er galt zuerst als guter Schüler. Durch häufigen Wohnwechsel wechselte er auch mehrmals die Schule. Ab 1900 wurde er lernunwillig und verfehlte zweimal die Lernziele der Klassenstufe und blieb sitzen. Sein Vater prügelte ihn deswegen, was aber nichts half. Nach dem Tod seines Vaters blieb er wieder sitzen und beendete danach die Volksschule ohne Abschluss.

In seiner Schulzeit in Linz kam er durch Lehrer, Mitschüler und Zeitungen in Berührung mit dem radikalen Antisemitismus und fand Gefallen daran. Auch das Deutschtum sog er auf, so zum Beispiel in den Opern von Richard Wagner.

Finanzielle Abhängigkeit

Nach dem Tod seines Vaters bezog Hitler eine Halbwaisenrente. Zudem wurde er von seiner Mutter und seiner Tante finanziell unterstützt.

Der erfolgloser Kunstmaler

Seit 1906 wollte er Kunstmaler werden. Er bewarb er sich an der Kunstakademie in Wien. Von 112 Kandidaten wurden 79 zum Probezeichnen vorgeladen. Die Prüfungsthemen waren: 1. Vertreibung aus dem Paradiese, 2. Jagd, 3. Frühling, 4. Bauarbeiter, 5. Tod, 6. Regen. Da er aber Porträts und allgemein Menschen nicht sehr lebendig zeichnen konnte, fiel er durch die Prüfung durch.

Im Wien der Jahrhundertwende waren Gustav Klimt, Egon Schiele oder Oskar Kokoschka, die Maler, von denen man sprach, welche Neues schufen und den konservativen Kunstgeschmack provozierten. Hitler

Auch bei der zweiten Aufnahmeprüfung fiel er durch, man liess ihn nun nicht einmal zum Probezeichnen zu. Trotzdem bezeichnete er sich bei Wohnungswechseln als „akademischer Maler“ oder als Schriftsteller.

Sein Interesse galt vor allem den Gebäuden. Sein Vorbild war ein traditioneller Maler dieser Zeit, Rudolf von Alt.

In dieser Zeit kopierte er Ansichtskarten von Wien. Ian Kershaw schrieb in seiner Biografie über Hitler, dass er immer in der gleichen Ecke seines Zimmers gesessen habe und Ansichtskarten von Wien abgemalt oder abgezeichnet habe (Hitler. 1889–1945. 2009, S. 55.). Jüdische Mitbewohner verkauften seine Bilder. Wegen angeblichen Betrugs zeigte Hitler einen seiner Bilderverkäufer bei der Polizei an. Dieser „revanchierte“ sich dadurch, dass er Hitler wegen fälschlichen Führens des Titels „akademischer Maler“ anzeigte. Die Polizei verbot Hitler anschliessend, diesen Titel zu tragen. 

In dieser Zeit erkrankte seine Mutter an Brustkrebs. Sie starb 1907 und Hitler wurde Vollwaise. Durch die fälschliche Angabe, er sei Kunststudent, erschlich sich Adolf eine Vollwaisenrente. Obwohl sein Vormund ihm das ausreden wollte, bezog er vorzeitig den Erbanteil von seiner Mutter. Zudem borgte er sich Geld von seiner Tante. Wachsende Geldnot zwang ihn, in immer günstigere Zimmer zu ziehen. Später, 1938 als Führer,  liess er alle Belege zu diesen schäbigen Absteigen beschlagnahmen und gab als seine Studentenwohnung ein Haus in einem gehobenen Wohnquartier von Wien an.

Zunehmende Radikalisierung

In seiner Zeit in Wien hat sich Hitler zunehmend radikalisiert. Möglicherweise hat er die Schrift Der Unbesiegbare von Guido von List gelesen, in der ein vom „Schicksal“ geführten, unfehlbaren germanischen Helden die Germanen vor dem Untergang rettet und zur Weltherrschaft führt. Dieser Wunschtraum deckt sich mit der späteren Motivation Hitlers.

Er las über die Entfernung der Juden, Rassentrennung und dem edlen Arier. Die heldischen Wagner-Opern des Antisemiten Richard Wagner hoben seine rassistischen Ideen auf ein kulturelles Niveau.

Flucht vor Einzug zum österreichischen Wehrdienst

Es drohte Hitler der Einzug in den österreichischen Wehrdienst. Im Mai 1913 übersiedelte Hitler nach München, nachdem er auch das Erbe des Vaters bezogen hatte. Dass der Umzug nach München dazu dienten, dem Wehrdienst zu entgehen, wird dadurch sehr wahrscheinlich, dass Hitler als Führer 1938 seine militärischen Dienstpapiere beschlagnahmen liess.

Keine Liebesbeziehungen in der Jugendzeit

Von Hitler sind keine wirklichen Liebesbeziehungen aus seiner Jugendzeit bekannt. Zwar verehrte er in Linz mit 17 insgeheim eine Schülerin. Später bezeichnete er wohl die Schwester eines Wohngenossen als seine „erste Geliebte“, aber auch das war wohl nur Wunschdenken. Insgesamt hat er sich verächtlich über weibliche Sexualität geäussert. Also auch hier ein Versagen.

Die medizinische Untersuchung nach der Festnahme im 1923 belegt, dass Hitler unter Monorchis (Einhodigkeit) einer angeborenen Missbildung seiner Genitalien litt. Dies würde auch die merkwürdigen Beziehungen zu den meist jüngeren Frauen erklären. Einige davon begingen Selbstmord. Andere Aussagen vermuten bei Hitler eine bisexuelle Veranlagung.

Hitler im ersten Weltkrieg

Hitler als Soldat

Während 1913 noch vor dem österreichischen Wehrdienst geflohen ist, meldete sich Adolf Hitler 1914 begeistert zum Wehrdienst in der deutschen Wehrmacht. Auch hier gibt es einige Legenden wegen seiner falschen Aussagen zur Eingliederung in die deutsche Armee als Österreicher.

Bereits bei Kriegsbeginn wurde er zum Gefreiten und kurz darauf mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er wurde zum Meldegänger zwischen Regimentsstab und den Stäben der Bataillone an der Westfront, einer verhältnismässig ruhigen und ungefährlichen Aufgabe. Auch hier stellt er seinen Heldenmut in falsches Licht.

1916 wurde er durch einen Granatsplitter am Oberschenkel verletzt und verbrachte ein halbes Jahr im Lazarett und später in München.

1917 kehrte er wieder an die Front zurück, wo er das Verwundetenabzeichen und das Eiserne Kreuz 1. Klasse holte.

„Den Vorgesetzten achten, niemandem widersprechen, blindlings sich fügen“, war die Aussage Adolf Hitlers 1924 vor Gericht. Wir könnten in heutigem Deutsch auch sagen: Schleimscheisser und Arschkriecher.

1918 in Flandern durch Senfgas getroffen, erblindet Hitler kurzzeitig. Als Grund wird auch Kriegstrauma oder Kriegshysterie angegeben. Damit beendet Hitler seinen Kriegseinsatz in der Psychiatrischen Klinik.

Hitler wird zum hypnotisierenden Massenredner

Nach der Beendigung des 1. Weltkriegs wurde Hitler als Informant eingesetzt, um die politischen Gruppierungen zu beobachten. Dabei aber stiess er auf die Partei, welche seine Heimat wurde: die DAP (Deutsche Arbeiterpartei). Als 55. Mitglied aufgenommen und nicht wie er immer behauptete als 7. Mitglied.

Adolf Hitler entpuppte sich als suggestiv-hypnotisierendes Rednertalent. Er lehnte die Kompromisse innerhalb der Partei ab und wollte Schuldige benennen: An aller Nachkriegsmisere waren die Juden und die Kommunisten schuld. Von einem antisemitischen Schriftsteller im Umkreis des DAP übernahm er die Verschwörungstheorie des „Weltjudentums“.

1920 wurde er aus der Armee entlassen. Seit dieser Zeit konnte er von seinen Rednerhonoraren leben, da er bereits grosse Massen von Zuhörern hatte.

Die Partei wurde in NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) umbenannt.

Hitler wirkte als „Trommler“ der Partei und formte sie innerhalb kurzer Zeit zu seiner Partei, der „Hitlerbewegung“ um. Auf Kundgebungen und Massenveranstaltungen agitierte er demagogisch geschickt gegen den Vertrag von Versailles und die Weimarer Republik. Damit verschaffte er seiner Partei grossen Zulauf. 

1921 wählte man ihn zum Vorsitzenden der NSDAP. Damit erhielt er innerhalb der Partei diktatorische Vollmachten. 

Putschversuch in München

Im September 1923 gründete Hitler zusammen mit General a.D. Erich Ludendorff und mehreren rechtsradikalen Gruppierungen in Nürnberg den Deutschen Kampfbund. Mit diesem Bund unternahm Hitler im November 1923 den Versuch, die Macht in Bayern zu erringen und durch einen Marsch auf Berlin die Reichsregierung zu stürzen.

Die erhoffte Unterstützung durch die gleichgesinnte bayerischen Regierung blieb jedoch aus und der Putsch wurde vor der Münchner Feldherrnhalle niedergeschlagen. 

Der Mitstreiter neben Hitler wurde erschossen und Hitler dadurch zu Boden gerissen. Das hat vermutlich sein Leben gerettet.

Die NSDAP, die SA und der Völkische$ Beobachter wurden verboten.

Im Hochverratsprozess über den Putschversuch nutzte Hitler propagandistisch für sich und seine Partei. Das Urteil vom setzte erstaunlicherweise lediglich fünf Jahre Festungshaft fest. 

Festungshaft und Niederschrift des Buches „Mein Kampf“

Während der Festungshaft schrieb Hitler den ersten Teil seines Buches „Mein Kampf“. In diesem sowie im Ende 1926 konzipierten zweiten Band formulierte Hitler seine zentralen Ziele und Überzeugungen: Antibolschewismus, Radikaler Antisemitismus sowie die Schaffung von Lebensraum im Osten. „Mein Kampf“ erreichte bereits vor 1933 sehr hohe Auflagen.

Hitler wurde aber bereits im Dezember 1924 aus der Festung Landsberg am Lech vorzeitig entlassen. Auch das eine erstaunliche Tatsache nach einem Schuldeingeständnis wegen Hochverrats.

Neugründung der NSDAP und immer grössere Erfolge als Hetzredner

Hitler versprach der Münchner Regierung, nur noch legal Politik zu betreiben und den Staat im Kampf gegen den Kommunismus zu unterstützen. Deswegen wurde das Verbot der NSDAP 1925 aufgehoben und Hitler gründete die Partei unter seiner Führung neu.

Er verfügte über einen Mercedes mit Chauffeur und hatte gute Einkünfte von den Reden und den Buchtantiemen.

Hitler übt vor dem Fotografen Gesten für seine Reden

Hitler lässt Posen für Reden fotografieren

Merkwürdig bis peinlich muten diese Fotografien an, welche Hitler von seinem Fotografen Heinrich Hoffmann aufgenommen wurden.

1929 stürzte die Weltwirtschaftskrise die Welt ins Leiden. Hunderttausende verloren ihre Arbeit, zahllose Betriebe mussten schliessen. Das war erneut ein Glücksfall für die NSDAP und Hitler, Wieder war ein Anlass gegeben, einen Schuldigen für die Misere zu finden.

Der Weg zur Kanzlerschaft

Bei den Reichstagswahlen vom 1930 gewann die NSDAP 18,2 Prozent der Stimmen. Nur einen Tag nach der Wahl erklärte Hitler, dass ihm eines Tages die Macht von selbst zufallen werde, und zwar auf legalem Weg.

1931 schlossen sich NSDAP, DNVP und weitere rechtsgerichtete Gruppen zur Harzburger Front zusammen. Das Bündnis war zwar wegen vieler Differenzen zwischen den Parteiführern politisch kaum wirksam, machte aber Hitler für die Industrie interessant.

Im März 1932 kandidierte Hitler bei den Reichspräsidentenwahlen, unterlag aber im ersten Wahlgang mit 30,23 Prozent der Stimmen, in zweiten Wahlgang mit 36,68 Prozent dem Amtsinhaber Paul von Hindenburg.

Bei den Wahlen zum Reichstag Ende Juli 1932 wurde die NSDAP nicht zuletzt aufgrund der Wirtschaftskrise mit 37,4 Prozent zur stärksten Fraktion. Eine Regierungsbeteiligung lehnte Hitler jedoch ab, da er selbst die Regierung übernehmen wollte.

Am 30.1.1933 wurde Hitler, unterstützt vom ehemaligen Reichskanzler Franz von Papen, vom Reichspräsidenten zum Reichskanzler ernannt.

Hitler als Diktator

Der neuen Regierung gehörten zunächst nur drei Nationalsozialisten an. Dies waren neben ihm selbst Hermann Göring und Wilhelm Frick. Es gelang ihm dennoch innerhalb kurzer Zeit eine Diktatur zu errichten.

Erster Anlass bot der Reichstagsbrand Ende Februar 1933: Das auf Hitlers Veranlassung vom Reichspräsidenten erlassenen Gesetz zum Schutz von Volk und Reich setzte auf Dauer die in der Weimarer Verfassung garantierten Grundrechte ausser Kraft. Gleich danach setzte eine grosse Verhaftungswelle ein, der Kommunisten, intellektuelle Linke, Sozialdemokraten und Anarchisten zum Opfer fielen.

Das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich vom März 1933, das so genannte „Ermächtigungsgesetz„, schuf mit der Aufhebung der Gewaltenteilung die Grundlagen für den Aufbau eines autoritären, auf die Person Hitler ausgerichteten Herrschaftssystems. Zeitgleich richtete die SA die ersten Konzentrationslager zur Internierung politischer Feinde ein.

Nach der Beseitigung der politischen Opposition schaltete Hitler im Rahmen des sogenannten „Röhm-Putsches“ 1934 die innerparteiliche Opposition aus, als er mit Hilfe von SS und Reichswehr in einer blutigen Mordaktion Ernst Röhm und andere führende SA-Männer ermorden liess. Durch ein Gesetz wurde die Aktion nachträglich als Staatsnotwehr für rechtmässig erklärt. Die SA verlor damit ihren selbständigen Status und die SS wurde Hitler direkt unterstellt.

Nach dem Tod Hindenburgs wurde Hitler im August 1934 auch Reichspräsident und wurde damit „Führer und Reichskanzler„. Die Wehrmacht wurde nun auf seine Person und nicht mehr auf die Verfassung vereidigt.

Nach der erfolgten Gleichschaltung der Länder, Organisationen und Parteien konzentrierte sich Hitler auf die Aussen- und Rassenpolitik. Die Nürnberger Gesetze von 1935 erhielten Diskriminierung und Verfolgung der Juden, die in der Reichspogromnacht 1938 erstmals eskalierten. In der Aussenpolitik zielte Hitler zunächst auf eine Revision des Versailler Vertrags und damit auf Wiederherstellung der deutschen Machtposition in Europa.

Sein erster Erfolg auf diesem Gebiet war nach einer Volksabstimmung im Januar 1935 die Rückkehr des Saarlandes zum Deutschen Reich. Es folgte die Einführung der Wehrpflicht im Mai 1935 und eine massive Aufrüstung der Wehrmacht. Die militärische Besetzung des entmilitarisierten Rheinlandes am 1936 – unter Verletzung des Locarnopaktes – blieb ungestraft durch die Siegermächte des Ersten Weltkrieges.

Im Oktober 1936 trat der erste Vierjahresplan in Kraft mit dem Ziel die Kriegsfähigkeit der deutschen Armee und Wirtschaft innerhalb von vier Jahren sicherzustellen. 1936 leistete das Dritte Reich Francos im Spanischen Bürgerkrieg Hilfestellung. Ende 1936 erfolgte die Errichtung der Achse Berlin-Rom zwischen dem faschistischen Italien unter Benito Mussolini und dem nationalsozialistischen Deutschland.

Vor hohen Wehrmachtsoffizieren formulierte Hitler 1937 seine Risikopolitik und konkretisierte seine aussenpolitischen Pläne, die alle auf die Schaffung von Lebensraum in Europa ausgerichtet waren. Erstes Ziel sollte der Anschluss Österreichs und die Niederwerfung der Tschechoslowakei sein. Mit dieser Planung provozierte Hitler jedoch den Widerspruch des Reichskriegsministers Werner von Blomberg und des Oberbefehlshabers des Heeres Werner von Fritsch. Beide entliess er aus zweifelhaften Gründen Anfang 1938.

Um seine Macht auf die Wehrmacht auszudehnen übernahm Hitler im Februar 1938 selbst als Chef des neu geschaffenen „Oberkommandos der Wehrmacht“ (OKW) den Oberbefehl. Begünstigt wurde die aggressive Aussenpolitik durch die Appeasement Politik der europäischen Mächte, allen voran Grossbritannien. So gelang im März 1938 ungehindert der Anschluss Österreichs und im September 1938 im Münchner Abkommen die Abtretung des Sudetenlandes an Deutschland.

Im Zweiten Weltkrieg

Als Hitler im März 1939 unter Bruch des Münchner Abkommens Böhmen und Mähren besetzen und als Reichsprotektorat erklären liess, war er damit für jeden sichtbar zu einer imperialistischen Expansionspolitik übergegangen. Zur deren Absicherung schloss er mit Mussolini ein Militärbündnis, den Stahlpakt, und einen Nichtangriffspakt mit Stalin, den Hitler-Stalin-Pakt ab. Das enthaltene geheime Zusatzabkommen teilte Ostmitteleuropa in ein deutsches und ein sowjetisches Interessengebiet.

Der Angriff auf Polen am 1. September 1939 löste schliesslich den 2.Weltkrieg aus, als dessen Ziel Hitler die Schaffung von „Lebensraum“ im Osten sowie die „Lösung der Judenfrage“ in Europa erklärte. Schon im Januar 1939 hatte Hitler in einer Reichstagsrede „die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ im Rahmen eines Weltkrieges angekündigt sowie in dem von ihm stark beeinflussten antisemitischen Propagandafilm „Der Ewige Jude“.

Blitzkriege

Mit den erfolgreichen „Blitzkriegen“ gegen Polen (1939), Dänemark und Norwegen (9.4.1940) sowie die Niederlande, Belgien und Frankreich (10.5.1940) zog Hitler die deutschen Militärs auf seine Seite. Im Zuge der Vorbereitung des Angriffs auf die Sowjetunion erliess er am 13.3.1941 eine OKW-Weisung zur Aufstellung von Einsatzgruppen und am 6.6.1941 den so genannten „Kommissar-Befehl“ zur Behandlung der politischen Kommissare der Roten Armee. Mit beiden Befehlen wurden die Ziele Hitlers offengelegt: Die Führung eines rassischen und ideologischen Vernichtungskrieges.

Die Sowjetunion wird angegriffen

Ohne Widerspruch seitens der Militärs erfolgte am 22.6.1941 der Angriff auf die Sowjetunion. Der SS unterstellte Einsatzgruppen begannen in den besetzten Gebieten sogleich mit der systematischen Vernichtung der Juden, Sinti und Roma und anderer rassisch und politisch Unerwünschter. Als der deutsche Vormarsch im Spätherbst sich verlangsamte, übernahm Hitler am 19.12.1941 selbst den Oberbefehl über das Heer und bestimmte nun immer mehr auch die einzelnen militärischen Operationen.

Pearl Harbour, die USA und Japan

Nach dem Überfall auf Pearl Harbor hatten inzwischen die USA am 8.12.1941 Japan den Krieg erklärt, woraufhin Deutschland, seit 1940 mit Japan im Dreimächtepakt verbündet, wiederum am 11.12.1941 den USA den Krieg erklärte. Hitler versuchte mit diesem Schritt eine Niederlage Japans und eine Konzentration der US-amerikanischen Kriegsführung auf Deutschland zu verhindern, um die Sowjetunion doch noch zu schlagen. Nach einigen Erfolgen an der Ostfront im Frühjahr/Sommer 1942 begann sich ab Ende 1942/Anfang 1943 eine deutsche Niederlage immer deutlicher abzuzeichnen.

Die Niederlage bei Stalingrad als Wendepunkt

Die Niederlage bei Stalingrad im Februar 1943 markierte den Wendepunkt des Ostkrieges. Dennoch liess er den Krieg und seinen Vernichtungsfeldzug gegen die Juden fanatisch weiterführen. Im Zuge des gescheiterten Attentats vom 20.7.1944 liess Hitler, die Widerständler mit Hilfe des Volksgerichtshofes brutal ermorden. Der innenpolitische Terror intensivierte sich nochmals.

Noch am 19.3.1945 ordnete er mit dem so genannten „Nero-Befehl“ die Zerstörung aller lebenswichtigen Produktionsanlagen an, da nach seiner Auffassung das deutsche Volk gescheitert war und damit sein Existenzrecht verwirkt hatte.

Hitler heiratet Eva Braun und begeht Suizid

Am 29.4.1945 ernannte Hitler Admiral Karl Dönitz als Nachfolger und verfasste sein politisches Testament und betont darin erneut die Notwendigkeit der Vernichtung der europäischen Juden.

Er heiratete Eva Braun im Führerbunker. Am 30.4.1945 nahm er sich zusammen mit seiner Frau im Führerbunker der Reichskanzlei in Berlin das Leben.

Fragen zur Biografie

  1. Wann wurde Adolf Hitler geboren?
  2. Wie hiessen seine Eltern?
  3. Wie war die Beziehung seiner Eltern?
  4. Wann starb sein Vater? Wie alt war Hitler in dieser Zeit?
  5. Wie beendete Hitler seine Schulzeit?
  6. Was machte Hitler nach der Schulzeit?
  7. Wie malt Hitler?
  8. Wo lebte Hitler bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs?
  9. In welcher Armee meldete sich Hitler als Freiwilliger?
  10. Welches war der höchste militärische Grad, den Hitler erreichte?
  11. Welche Auszeichnungen erhielt er?
  12. Wie war Hitlers Verhalten im Krieg?
  13. Was machte Hitler, als der Krieg zu Ende war?