Verben drücken eine Tätigkeit, eine Aktion oder einen Zustand aus
Verben nennt man auch Tätigkeitswörter, Tunwörter oder Zeitwörter.
Verben bestehen aus einem Wortstamm und einer Wortendung. Oft kommt auch eine Vorsilbe vor.
mit – | – nehm – | – en |
Vorsilbe | Stamm | Endung |
Die Zeiten
Das Präsens (die Gegenwart)
Es drückt ein Geschehen oder einen Zustand aus,
- die sich jetzt gerade abspielen: Er fährt gerade draussen vorbei.
- die sich ständig wiederholen: Jeden Morgen um sieben Uhr klingelt der Wecker.
- die allgemein gültig sind: Morgenstund hat Gold im Mund.
- die unmittelbar bevorstehen: Der Film beginnt gleich.
- die zwar in der Vergangenheit begonnen haben, aber in die Gegenwart hineinreichen: Seit drei Jahren nehme ich Reitunterricht.
- die zwar vergangen sind, aber durch das Präsens dramatisiert werden sollen (Historisches Präsens): Als ich in die Kurve vor dem Schulhaus fuhr, taucht plötzlich von links ein Laster auf. Ich versuche zu bremsen, doch es ist zu spät…
Mit dem Präsens kann man auch Vergangenes oder Zukünftiges ausdrücken.
Das Präteritum (Imperfekt) (1. Vergangenheit)
Diese Zeit drückt Geschehen oder Zustände aus,
- die in der Vergangenheit abgeschlossen wurden: Gestern nun stürzte die Brücke ein.
- die in schriftlichen Berichten, Aufsätzen oder Erzählungen dargestellt werden: Lieber Max, Wir befinden uns seit zwei Tagen in Pisa. Gestern besuchten wir den Schiefen Turm. Dann kehrten wir in eine Trattoria ein und genehmigten uns eine feine Pizza.
Das Perfekt (2. Vergangenheit)
Es drückt Geschehen oder Zustände aus,
- die in der Vergangenheit stattgefunden haben und bis in die Gegenwart wirken: Weil es in der Nacht geschneit hat, lasse ich heute mein Rad zu Hause.
- die mündlich berichtet werden: Was ich gestern gemacht habe? Zuerst einmal habe ich ausgeschlafen, dann bin ich…
- über die eine Zeitung in ihren Schlagzeilen berichtet: Karl Flückiger hat gestanden. Vorstand Bleicher ist zurückgetreten.
Im Aufsatz in der Gegenwart, brauche bei Vorzeitigkeiten das Perfekt!
DAS PLUSQUAMPERFEKT (3. VERGANGENHEIT, VORVERGANGENHEIT)
Es drückt Geschehen oder Zustände aus,
- die zu einem Zeitpunkt der Vergangenheit stattgefunden haben, der noch weiter von der Gegenwart entfernt ist, als es das Perfekt auszudrücken vermag: Ich bin wirklich verärgert, dass ich eine Mahnung bekommen habe. Ich hatte dieses Buch doch schon längst zurückgegeben.
- die als Vergangenheit zum Präteritum stehen: Gestern endlich beendete ich meine Zeichnung, die ich schon vor Wochen angefangen hatte.
Im Aufsatz in der Vergangenheit (Präteritum), brauche bei Vorzeitigkeiten das Plusquamperfekt!
Das Futur (Zukunft)
Es drückt Geschehen oder Zustände aus,
- die für die Zukunft erwartet werden: Morgen wird es einen heissen Tag geben.
- die vermutet werden: Du wirst es sicher schaffen.
- die angekündigt oder angedroht werden: Das nächste Mal werde ich dich nicht mehr so sanft anfassen.
Um über Zukünftiges zu schreiben, verwendet man vor allem in der Umgangssprache lieber das Präsens. Morgen gibt es einen heissen Tag.
Das Futur II (Futurum exactum), vollendete Zukunft)
Diese Zeitform wird selten benutzt. Sie drückt Geschehen oder Zustände aus,
- die bereits der Vergangenheit angehören und über die Vermutungen angestellt werden: Ihr werdet schon nicht so dumm gewesen sein.
- die zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft schon abgeschlossen sein werden: Bis morgen werden wir uns entschlossen haben.