Einführung in die Ökologie

Was ist Ökologie?

Viele verbinden mit Ökologie eine Wissenschaft über den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und der Erde. Ökologisch ist für viele gleichbedeutend mit gesund. Für die ökologischen Wissenschaften ist das aber nicht so. In der Definition steht kein Wort darüber, was wir im Leben tun sollen, um die Natur zu schützen oder schonen. 

Ursprüngliche Definition

Die Ökologie (altgriechisch oikos ‚Haus‘, ‚Haushalt‘ und logos ‚Lehre‘; also „Lehre vom Haushalt“) ist gemäss ihrer ursprünglichen Definition eine wissenschaftliche Teildisziplin der Biologie, welche die Beziehungen von Lebewesen (Organismen) untereinander und zu ihrer unbelebten Umwelt erforscht.

Die Unschärfe der Ökologie-Definition

Bei der ursprünglichen Definition der Ökologie von Haeckel 1866 gehören fast alle Disziplinen der Biologie zur Ökologie, zumindest z.B. die Physiologie, die Ethologie, die Genetik und die Evolutionslehre:

Ökologie Definition

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  • die Physiologie befasst sich mit der Funktion der Organe (Umwelt spielt eine grosse Rolle)
  • die Genetik befasst sich mit der Übersetzung des Erbgutes in Organismen
  • die Evolution befasst sich mit der Veränderung der Arten aufgrund von zwischenartlichen und umweltbedingten Einflüssen
  • die Ethologie befasst sich mit dem Verhalten von Tieren in Bezug auf andere Organismen

Bessere Definition von Charles Krebs 1985

Wir erachten eine andere, an Charles Krebs (1985) angelehnte Definition für hilfreicher:

Ökologie ist die wissenschaftliche Untersuchung der Beziehungen, welche die Verteilung und Häufigkeit der Organismen bestimmen.

Oder kurz:

  • Wo findet man eine bestimmte Art?
  • Wie viele dieser Organismen findet man?
  • Warum findet man sie gerade an diesem Ort?

Arbeitsgebiete der Ökologen

Es gibt drei Arbeitsgebiete in der Ökologie

  • Autökologie: Eine Organismenart wird aus der Lebensgemeinschaft herausgegriffen und ihr Verhältnis zur Umwelt erforscht.
  • Populationsökologie: Ganze Gruppen von Organismen der gleichen Art bilden eine Population. Dabei interessieren vor allem die Dynamik des Populationswachstums, ihre Gesetzmässigkeiten und ökologischen Abhängigkeiten.
  • Synökologie: Untersuchung von ganzen Ökosystemen (Lebensgemeinschaften mit Umweltfaktoren).

Ökologie befasst sich mit Ökosystemen oder Teilen von Ökosystemen.

Biozönose (Lebewesen) und Biotop (Standort)

Ein Ökosystem besteht aus der Lebewelt, den Tieren, Pflanzen und Mikroben (Biozönose) und der physikalisch-chemischen Umwelt, dem Standort (Biotop).

Der Begriff Standort (Biotop) ist in der Ökologie nicht ortsgebunden, sondern definiert durch die chemisch-physikalischen Faktoren.

Ökosystem = Biozönose + Biotop

Ökosysteme können fast beliebig gross oder klein sein, sind aber natürlich abgrenzbar (Kuhfladen, Tümpel, Hecke, Wald, Fluss, Moor, Wüste, Meer). Das grösste Ökosystem ist der gesamte belebte Raum unserer Erde. Es wird als Biosphäre bezeichnet und umfasst alle Teilökosysteme der Erde.

Standortfaktoren

Standortfaktoren entscheiden darüber, ob ein Lebewesen an einem bestimmten Ort besser oder weniger gut leben kann.

Abiotische Faktoren

Biotische Faktoren

 

Beispiele aus der Ökologie

  • Ökosystem See
  • Ökosystem Wald
  • Ökologie der Alpenflora