Berufswahl Schritt für Schritt

Dein Ziel: einen guten Beruf finden, der Dein Leben bereichern wird!

Interessen stärken und erweitern, die Welt und die Mitmenschen kennen lernen

Diese Aufgabe teilen sich Eltern, Erzieher, Schule, Freunde und Du selbst.
Lerne über die Welt zu staunen, lerne immer mehr über sie zu kennen und erforsche sie mit deinen Sinnen. Öffne Augen und Ohren. Jeder Moment kann Dir neue Entdeckungen bringen.
Sei aktiv und oft in Bewegung.

Hinweis: Smartphone, Games und Fernseher sind meist die grössten Interessenskiller. 

Dich selbst kennen, Selbstbeurteilung, Deine Stärken kennen

Meist wird man in der Schule sehr gut bemerken, welcher Lehrer welche Fehler macht und wann eine Stunde langweilig war oder welches Fach einfach wirklich nicht geht.
Nun aber gilt es zu fragen: Was ist Dein Teil dabei? Wie viel kannst Du selbst dazu beitragen, dass es spannend wird? Wie war ich während dieser Stunde? Wie war mein Einsatz und Verhalten während dieses Schuljahres?

Besuche Betriebe und mache Schnupperlehren

Vielleicht hast Du die Möglichkeit, mit der Schule oder mit Deinem Vater oder einem Freund in Betrieben Arbeitsplätze kennen zu lernen. Wenn das so ist, nutze die Gelegenheit und öffne Augen und Ohren, um Antworten zu finden auf die Frage: Wie wäre es, wenn ich dort arbeiten würde?

Berufsberatung beiziehen

Berufsberater sind Profis. Sie sind da, um Dir weiterzuhelfen. Vereinbare einen Termin mit ihm und nimm seine Dienstleistung in Anspruch.

Die Berufsinteressen herausfinden, Berufswahlkompass

Im besten Fall wirst Du beim Berufsberater Tests machen, die Dir sowohl zeigen, wofür Du Dich interessierst, wie auch, wo Deine Stärken liegen.

Einige gute und kostenlose Tests findest Du auch online.

Eignungstests durchführen

Für die meisten Berufe braucht es eine spezielle Eignung. Oft sind wichtig, dass Du schnell auffassen kannst, logisch denken kannst, dass Du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast oder über gute sprachliche Fähigkeiten verfügst.

Üben für den Eignungstest

Welche Fähigkeiten sind wichtig? Was musst Du können?
In der Regel hilft es, wenn Du in der Schule gut arbeitest und viel lernst.
Gewisse Aufgabentypen jedoch können geübt und trainiert werden.

Hier kannst Du trainieren.

Auch der IQ-Test kann unter Umständen ein Eignungstest sein.

 

Schlüsselkompetenzen

Die folgenden 10 Punkte gelten aber für jeden Menschen, ob Schüler, ob Schulabgänger, ob Erwachsener, das spielt gar keine Rolle. Gehe sie durch und frage Dich, welche Du bereits gut erfüllst und wo Du noch dazulernen musst.

Einsatzfreude
Zeig Deiner Umgebung, was Du kannst und dass Du etwas erreichen willst. Motivierte Lernende kriegen spannendere Arbeit.

Lernbereitschaft
Bleib am Ball, in der Schule und überall, wo Du etwas erreichen willst. Das Leben ist da, um zu lernen. Frage nach, wenn Du etwas nicht verstehst.

Selbstständigkeit
Denke mit und handle – wo möglich und sinnvoll – selbstständig. Zeig Deinen Mitmenschen, dass sie auf Dich zählen können.

Verantwortungsbewusstsein
Erledige jeden Auftrag so, dass Du zu Deiner Arbeit stehen kannst. Kontrolliere das Resultat. Gestehe Fehler ein und hilf mit, diese zu beheben.

Pünktlichkeit
Halte Dich an vereinbarte Zeiten. Teile frühzeitig mit, wenn Du einen Termin nicht einhalten kannst.

Zuverlässigkeit
Halte Dich an Abmachungen. In einem Team muss sich jeder auf den anderen verlassen können.

Ordnungssinn
Stell die Dinge an ihren Platz zurück, wenn Du sie nicht mehr brauchst.
Hinterlasse Deinen Arbeitsplatz sauber und aufgeräumt.

Teamfähigkeit
Hilf anderen, dann helfen sie auch Dir. In einem guten Team fällt vieles leichter und die Arbeit macht mehr Spass.

Höflichkeit und gute Umgangsformen
Sei höflich zu Deinen Mitmenschen, privat und in der Arbeit.
Begrüsse sie mit ihrem Namen.
Wenn Du schlechte Laune hast, braucht es nicht jeder mitzukriegen.

Ausdauer
Halte durch, auch wenn Dich die Arbeit zwischendurch langweilt.
Viele Ziele erreichst Du nur mit der nötigen Ausdauer.

 

Ein Berufswahltagebuch beginnen

Ja, ein Berufswahltagebuch ist sinnvoll! Es hilft Dir, die Übersicht während der Zeit zu behalten, in der Du auf der Lehrstellensuche bist. Wichtig: Das Berufswahltagebuch gehört Dir und ist für Dich da!

Nimm einen Ordner.
Gestalte ein Inhaltsverzeichnis  (oder verwende diese Vorlage hier)
Folgende Kapitel schlage ich dir vor:

Wer bin ich
Schulen, Berufe und Betriebe
Berufswahltests und Eignungstests
Schnupperlehren
Vergleichen und entscheiden
Bewerbung und Lebenslauf
Zeugnisse und Bescheinigungen
Schlüsselkompetenzen
Vorstellungsgespräch
Bewerbungsschreiben oder Anmeldungen
Antworten der Betriebe
Meine Ziele bis zum Beginn der Ausbildung
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Wer bin ich?

Meine Stärken und Schwächen, meine Eigenschaften, was mich in der Welt interessiert, was ich am liebsten mache. Formular: meine Stärken und meine Schwächen

Weiterführende Schulen, Berufe und Betriebe

Formular:  interessante Berufe und Schulen, die ich kennen gelernt habe. Liste mit Adressen.

Berufswahltests und Eignungstests

Resultate der Berufswahltests und Eignungstests (Ausdruck der obigen Resultate)

Schnupperlehren

Formular: Schnupperlehren, die ich gemacht habe

Vergleichen und entscheiden

Formular: Vergleich der kennengelernten Berufe oder weiterführenden Schulen

Bewerbung und Lebenslauf

Lebenslauf
Motivationsbrief (Vorlage)
Titelblatt

Zeugnisse und Bescheinigungen

Kopien meiner Zeugnisse, Schnupperauswertungen von den Betrieben, Bescheinigungen von Vereinen oder sonstigen Qualifikationen

Schlüsselkompetenzen

Info-Blatt über die Schlüsselkompetenzen

Offene Bewerbungsschreiben oder Anmeldungen

Kopie jeder Bewerbung oder jeder Anmeldung hier ablegen.

Antworten der Betriebe

Absagen und Zusagen hier ablegen.

Meine Ziele bis zum Beginn der Ausbildung
leeres Blatt, wo ich aufschreiben kann, was ich mir bis zum Beginn der Ausbildung vornehme.

 

Bewerbungsdokumente erstellen

Um Dich zu bewerben, musst Du dem Betrieb eine Bewerbung schicken.

Sie besteht aus

  • Einem Deckblatt für das Dossier, das Du sorgfältig gestaltest, damit man sieht, was Dein Stil ist.
  • Den Motivationsbrief / Bewerbungsbrief, in dem Du zeigst, dass Du den Betrieb kennst, in dem Du aber vor allem Dich beschreibst und Deine Qualitäten und Hobbies und in dem Du vielleicht sagen kannst, warum es das Beste wäre, Dich als Lehrling auszuwählen.
  • Zeugnisse, die letzten zwei reichen aus. Falls gewisse Noten nicht sehr gut sind, versuche dies in Deinem Motivationsschreiben auch kurz zu erklären.
  • Schnupperberichte: Gute Berichte sind wie Zeugnisse oder sogar noch wertvoller!

Schnuppern

Um in einem Betrieb zu schnuppern, musst Du in der Regel anrufen. Nimm einen Notizzettel und schreibe darauf den Namen des Gesprächpartners und alles, was er dir sagt.

Beim Schnuppern gib Dir Mühe, so sehr Du kannst. Auch wenn Du nach einiger Zeit merkst, dass es nicht Deinen Wünschen entspricht, setze Dich trotzdem voll ein, denn ein gutes Schnupüperzeugnis ist wertvoll.

Bewerbung

Es lohnt sich aber, auch für eine Bewerbung zuerst ein Telefonat zu starten, um zu fragen, ob der Betrieb überhaupt an einer Bewerbung interessiert ist.

Sie werden Dir dann sagen, wie die Form der Bewerbung bei ihnen ist und was Du ihnen alles senden musst.

Hier findest Du Tipps zum Bewerbungsschreiben.

 

Das Vorstellungsgespräch gut bestehen

Tipps zum Vorstellungsgespräch

Es ist wunderbar! Du wirst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen! Ein Lehrbetrieb will Dich kennen lernen, weil Dein Bewerbungsdossier einen guten Eindruck hinterlassen hat. Deine Gesprächspartner wollen jetzt schauen, ob Du als Mensch sympathisch und freundlich wirkst, ob Du zum Team passt. Je sorgfältiger du dich vorbereitest, desto sicherer und ruhiger gehst du ins Gespräch:

  • Sei natürlich und erzähle von dir, beantworte die Fragen ehrlich und im Wissen darum, dass die Firma wirklich Interesse an dir hat.
  • Wichtig ist beim ganzen Gespräch, dass du aufmerksam zuhörst, dein Gegenüber anschaust und dich öffnest.
  • Lächeln ist nicht verboten! Wenn du bei einer Sache nicht sicher bist, darfst du das sagen oder nachfragen.
  • Sprich deutlich und nicht zu schnell. Vermeide umgangssprachliche Ausdrücke wie „mega, geil“ und nichtssagende Wörter wie „flexibel, teamfähig“.
  • Auch du darfst Fragen stellen. Aber bitte nur echte und nicht solche, die du vorher selbst hättest beantworten können! Mit Fragen nach dem Lehrlingslohn oder den nächsten Ferien schadest du dir. Frage auf jeden Fall, wann du mit einer Antwort rechnen darfst und bestätige am Ende des Gesprächs nochmals, wie sehr du dich über die Lehrstelle in genau diesem Betrieb freuen würdest.

 

Der Lehrstellvertrag

Schulische Vorbereitung auf die Lehre