Lehrplan 21 Räume Zeiten Gesellschaften

Kompetenzbereiche und Kompetenzen im Fach RZG

1 Natürliche Grundlagen der Erde untersuchen

1. Die Schülerinnen und Schüler können die Erde als Planeten beschreiben.

2. Die Schülerinnen und Schüler können Wetter und Klima analysieren.

3. Die Schülerinnen und Schüler können Naturphänomene und Naturereignisse erklären.

4. Die Schülerinnen und Schüler können natürliche Ressourcen und Energieträger untersuchen.

2 Lebensweisen und Lebensräume charakterisieren

1. Die Schülerinnen und Schüler können Bevölkerungsstrukturen und -bewegungen erkennen und einordnen.

2. Die Schülerinnen und Schüler können Lebensweisen von Menschen in verschiedenen Lebensräumen vergleichen.

3. Die Schülerinnen und Schüler können die Dynamik in städtischen und ländlichen Räumen analysieren.

4. Die Schülerinnen und Schüler können Mobilität und Transport untersuchen.

5. Die Schülerinnen und Schüler können die Bedeutung des Tourismus einschätzen.

3 Mensch-Umwelt-Beziehungen analysieren

1. Die Schülerinnen und Schüler können natürliche Systeme und deren Nutzung erforschen.

2. Die Schülerinnen und Schüler können wirtschaftliche Prozesse und die Globalisierung untersuchen.

3. Die Schülerinnen und Schüler können Prozesse der Raumplanung nachvollziehen.

4 Sich in Räumen orientieren

1. Die Schülerinnen und Schüler können Orte lokalisieren.

2. Die Schülerinnen und Schüler können Karten und Orientierungsmittel auswerten.

3. Die Schülerinnen und Schüler können sich im Realraum orientieren.

5 Schweiz in Tradition und Wandel verstehen

1. Die Schülerinnen und Schüler können Entstehung und Entwicklung der Schweiz erklären.

2. Die Schülerinnen und Schüler können aufzeigen, wie Menschen in der Schweiz durch wirtschaftliche Veränderungen geprägt werden und wie sie die Veränderungen gestalten.

3. Die Schülerinnen und Schüler können das Alltagsleben von Menschen in der Schweiz in verschiedenen Jahrhunderten vergleichen.

6 Weltgeschichtliche Kontinuitäten und Umbrüche erklären

1. Die Schülerinnen und Schüler können die Geschichte vom Beginn der Neuzeit bis heute in ausgewählten Längsschnitten erzählen.

2. Die Schülerinnen und Schüler können Kontinuitäten und Umbrüche im 19. Jahrhundert charakterisieren.

3. Die Schülerinnen und Schüler können ausgewählte Phänomene der Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts analysieren und deren Relevanz für heute erklären.

7 Geschichtskultur analysieren und nutzen

1. Die Schülerinnen und Schüler können sich an ausserschulischen geschichtlichen Bildungsorten zurechtfinden und sie zum Lernen nutzen.

2. Die Schülerinnen und Schüler können Geschichte zur Bildung und Unterhaltung nutzen.

3. Die Schülerinnen und Schüler können aus Gesprächen mit Zeitzeugen Erkenntnisse über die Vergangenheit gewinnen.

8 Demokratie und Menschenrechte verstehen und sich dafür engagieren

1. Die Schülerinnen und Schüler können die Schweizer Demokratie erklären und mit anderen Systemen vergleichen.

2. Die Schülerinnen und Schüler können die Entwicklung, Bedeutung und Bedrohung der Menschenrechte erklären.

3. Die Schülerinnen und Schüler können die Positionierung der Schweiz in Europa und der Welt wahrnehmen und beurteilen.

 

Ausführungen der einzelnen Kompetenzen

1 Natürliche Grundlagen der Erde untersuchen

1. Die Schülerinnen und Schüler können die Erde als Planeten beschreiben.

Das heisst, sie…

a. können Merkmale der Erde als Planeten beschreiben. ​
Gestalt der Erde, Neigung der Erdachse, Rotation, Erdrevolution

b. können Phänomene erklären, die sich aus Stellung und Bewegung der Erde im Sonnensystem ergeben.
Jahreszeiten, Tageslängen, Zeitzonen

c. können verschiedene Weltbilder zeitlich und räumlich einordnen. ​
Weltbilder

Orientierungspunkt

2. Die Schülerinnen und Schüler können Wetter und Klima analysieren.

Das heisst, sie…

a. können verschiedene Landschaftszonen beschreiben und ihnen die sie kennzeichnenden klimatischen Grundlagen (z.B. Klimadiagramme) zuordnen. ​
Kalte Zone, gemässigte Zone, Subtropenzone und Tropenzone; Höhenstufen; kontinentale und ozeanische Lage

b. können Grosswetterlagen und grossräumige Windsysteme benennen und die daraus entstehenden typischen Wetterabläufe erklären.
​tropische Zirkulation; europäische Grosswetterlagen: Föhn, Frontverlauf, Bise

Orientierungspunkt

c. können sich über den Klimawandel informieren, Ursachen erläutern und Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Regionen der Welt, insbesondere die Schweiz, einschätzen. ​
Treibhauseffekt; Extremereignisse: Hochwasser

d. können die aktuelle Situation in die Klimaentwicklung einordnen sowie Beiträge zur Begrenzung des Klimawandels in der Zukunft formulieren.

3. Die Schülerinnen und Schüler können Naturphänomene und Naturereignisse erklären.

Das heisst, sie…

a. können Naturphänomene und Naturlandschaften (z.B. Glazial-, Auen-, Vulkanlandschaft) beschreiben und deren Entstehung als Ergebnis endogener und exogener Prozesse erklären. ​
Plattentektonik, Erosion, Ablagerung

b. können sich über aktuelle Naturereignisse informieren und deren Ursachen erklären. ​
Vulkanismus, Erdbeben, Murgang, Felssturz

c. können die Auswirkungen von Naturereignissen auf Lebenssituationen von Menschen und auf die Umwelt benennen und einschätzen.

d. können Naturlandschaften und Spuren von Naturereignissen an ausserschulischen Lernorten erkennen und untersuchen.

4. Die Schülerinnen und Schüler können natürliche Ressourcen und Energieträger untersuchen.

Das heisst, sie…

a. können für den Menschen wichtige natürliche Ressourcen (z.B. Gesteine, mineralische Rohstoffe, Wasser, Boden) und deren Nutzung nennen. ​
Rohstoff, Ressource

b. können zwischen erneuerbaren und nicht-erneuerbaren Energieträgern unterscheiden (z.B. Sonnenstrahlen, Wasserkraft, Erdöl, Holz) und deren Vor- und Nachteile vergleichen. ​
Energieträger

c. können Auswirkungen analysieren, die durch die Gewinnung, den Abbau und die Nutzung natürlicher Ressourcen auf Mensch und Umwelt entstehen.

Orientierungspunkt

d. können Probleme benennen, die sich aus dem begrenzten Vorkommen von natürlichen Ressourcen ergeben und daraus entstehende Interessenskonflikte untersuchen.

e. reflektieren das eigene Verhalten im Hinblick auf einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

2 Lebensweisen und Lebensräume charakterisieren

1. Die Schülerinnen und Schüler können Bevölkerungsstrukturen und -bewegungen erkennen und einordnen.

Das heisst, sie…

a. können Bevölkerungsverteilungen und -entwicklungen in ausgewählten Regionen der Welt beschreiben und anhand von Bevölkerungsdiagrammen vergleichen. ​
Globales Bevölkerungswachstum

Orientierungspunkt

b. können aktuelle Bevölkerungsbewegungen erkennen, diese räumlich und zeitlich strukturieren sowie Gründe für Migration erklären. ​
Migration in die Schweiz; wirtschaftliche, soziale, ökologische und politische Migrationsgründe

c. können diskutieren, welche Auswirkungen Migration auf die betroffenen Personen und die Aufnahmegesellschaft hat.

2. Die Schülerinnen und Schüler können Lebensweisen von Menschen in verschiedenen Lebensräumen vergleichen.

Das heisst, sie…

a. können eigene Vorstellungen von vertrauten und fremden Lebensweisen darstellen, mit anderen vergleichen und ordnen.
Mental Maps

b. können vergangene und gegenwärtige Lebensweisen in verschiedenen Räumen untersuchen, charakterisieren und vergleichen.
Daseinsgrundfunktionen

Orientierungspunkt

c. können soziale Ungleichheiten beschreiben, deren Ursachen erklären und Lebensbedingungen in verschiedenen Lebensräumen bewerten.
Armut, Hunger, Bildung

d. können Auswirkungen von sozialen Ungleichheiten untersuchen, Massnahmen zu deren Verringerung beurteilen (z.B. Millenniumsziele, Entwicklungszusammenarbeit) und entsprechende eigene Ideen entwickeln.

3. Die Schülerinnen und Schüler können die Dynamik in städtischen und ländlichen Räumen analysieren.

Das heisst, sie…

a. können ihre Vorstellungen von städtischen und ländlichen Räumen darstellen, mit anderen vergleichen und hinterfragen.

b. können Merkmale und Funktionen von städtischen und ländlichen Räumen erkennen und vergleichen.
Zentrums-, Erholungs-, Wohnfunktion, Bevölkerungsverteilung, Nationalitäten

Orientierungspunkt

c. können Entwicklungen und Veränderungen in städtischen und ländlichen Räumen untersuchen und benennen.
Agglomeration, Siedlungsentwicklung, Verstädterung, Landflucht, Push/Pullfaktoren, Segregation

d. können Wechselwirkungen zwischen städtischen und ländlichen Räumen hinterfragen und daraus resultierende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ableiten.

4. Die Schülerinnen und Schüler können Mobilität und Transport untersuchen.

Das heisst, sie…

a. können an Beispielen aus der Schweiz und im weltweiten Kontext die Entwicklung des Transports von Personen und Gütern, sowie die Entwicklung der Nachrichtentechnik analysieren.

b. können die Auswirkungen von Transport und Mobilität auf Mensch, Umwelt und Raumstrukturen untersuchen und benennen. ​
öffentlicher Verkehr, Individualverkehr

c. kennen Kriterien für ein nachhaltiges und sicheres Mobilitätsverhalten und können diese für die Reflexion des eigenen Mobilitätsverhaltens anwenden.

5. Die Schülerinnen und Schüler können die Bedeutung des Tourismus einschätzen.

Das heisst, sie…

a. können das Verhalten von Tourist/innen beschreiben und im Vergleich mit statistischen Kennzahlen einordnen (z.B. Destinationen, Zweck, Dauer, Form, Übernachtung, Verkehrsmittel).

b. können Formen des Tourismus am Beispiel des Schweizer Alpenraumes und des Mittelmeerraumes beschreiben sowie die wirtschaftliche Bedeutung für ausgewählte Regionen charakterisieren. ​
Individualtourismus, Massentourismus, sanfter Tourismus

c. können den Einfluss touristischer Aktivitäten auf Gebirgs- und Küstenregionen einschätzen und deren Auswirkungen für Mensch und Umwelt benennen.
Winter- und Sommertourismus, Verkehr, Infrastruktur, Landschaftsveränderungen

d. können die Anliegen des nachhaltigen Tourismus erklären und reflektieren sie in Bezug auf die eigene Feriengestaltung.

Orientierungspunkt

3 Mensch-Umwelt-Beziehungen analysieren

1. Die Schülerinnen und Schüler können natürliche Systeme und deren Nutzung erforschen.

Das heisst, sie…

a. können natürliche Systeme charakterisieren und räumlich einordnen. ​
Regenwald, Meer, Arktis/Antarktis, Gebirge, Wüsten, Städte

Orientierungspunkt

b. können Nutzungsformen natürlicher Systeme (z.B. Landwirtschaft, Fischfang, Rohstoffgewinnung, Tourismus, Besiedlung) untersuchen und den Nutzungswandel im Verlauf der Zeit beschreiben. ​
Kulturlandschaftswandel in der Schweiz

c. können die Auswirkungen der Nutzung natürlicher Systeme auf das Landschaftsbild und den Verbrauch natürlicher Ressourcen ableiten.
​Desertifikation, Waldrodung, Bewässerung

d. können sich über Interessenskonflikte bei der Nutzung natürlicher Systeme informieren, diese abwägen und Eingriffe des Menschen in natürliche Systeme bewerten.

e. können Schutzmassnahmen von natürlichen Systemen bewerten (z.B. Nationalparks, Umweltlabels, Kampagnen) und über mögliche nachhaltige Nutzungen nachdenken.

2. Die Schülerinnen und Schüler können wirtschaftliche Prozesse und die Globalisierung untersuchen.

Das heisst, sie…

Orientierungspunkt

a. können verschiedene Wirtschaftsräume beschreiben und unterscheiden. ​
Agrarräume, Industrieregionen, Dienstleistungszentren

b. können landwirtschaftliche Produktionsformen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Landschaft, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und die Arbeitssituation der Menschen vergleichen und einschätzen sowie regionale und globale Verflechtungen erläutern. ​
Landwirtschaftliche Produktionsformen: Berglandwirtschaft, Plantage

c. können die Produktion von industriellen Gütern und die Bereitstellung von Dienstleistungen hinsichtlich ihrer räumlichen und sozialen Auswirkungen untersuchen, sowie regionale und globale Verflechtungen erläutern. ​
Bedarf an Ressourcen wie Boden, Wasser, Arbeitskräfte

d. können räumliche Veränderungen beschreiben, die sich aufgrund des Strukturwandels ergeben haben (z.B. Landwirtschaft – Industrie – Dienstleistung). ​
Umnutzung und Aufwertung ehemaliger Industriezentren; Rolle der Kommunikationsmedien

e. setzen sich mit der nachhaltigen Produktion von Gütern auseinander und können Erkenntnisse in Bezug auf das eigene Verhalten reflektieren.

3. Die Schülerinnen und Schüler können Prozesse der Raumplanung nachvollziehen.

Das heisst, sie…

(Orientierungspunkt)

a. können die gesellschaftliche Bedeutung geografischer und raumplanerischer Fragestellungen in Medien erkennen, sie auswerten und darüber diskutieren.

b. können fachliche Grundlagen bei raumplanerischen Prozessen erarbeiten (z.B. Siedlungsraumgestaltung, Umzonung), verschiedene Positionen dazu nennen und sich eine eigene Meinung bilden.
Raumplanung, Zersiedlung, Landschaftsschutz, nachhaltige Raumentwicklung

4 Sich in Räumen orientieren

1. Die Schülerinnen und Schüler können Orte lokalisieren.

Das heisst, sie…

a. können zu Lernsituationen passende Orte auf Karten, analogen und digitalen Globen sowie Satellitenbildern in verschiedenen Massstabsebenen einzeichnen und auffinden. ​
Kontinente, Ozeane, Gebirge, Länder, Ortschaften, Gewässer, Grosslandschaften

b. können die Lage von ausgewählten Orten mithilfe von Raummerkmalen geografisch charakterisieren (z.B. am Meer, im Alpenvorland, in aridem Gebiet).

c. können Orte in räumliche Orientierungsraster einordnen. ​
Gradnetz, Vegetationszonen, Plattengrenzen; Wirtschaftsräume

2. Die Schülerinnen und Schüler können Karten und Orientierungsmittel auswerten.

Das heisst, sie…

a. können verschiedene Kartendarstellungen (z.B. euro- oder polzentriert, verzerrte Kartogramme) beschreiben und vergleichen.

b. können verschiedene Karten und Orientierungsmittel zur Beantwortung von Fragestellungen nutzen und auswerten. ​
Orientierungsmittel: Sachtext, Bild, Blockbild, Profil, Statistik, Diagramm, Modell

c. können Kartenskizzen und einfache Karten zeichnen.

d. können räumliche Situationen und Problemstellungen in Modellen darstellen (z.B. Tellurium, Sandkasten, Grundwassermodell) und mithilfe einfacher Experimente untersuchen.

3. Die Schülerinnen und Schüler können sich im Realraum orientieren.

Das heisst, sie…

a. können mithilfe von Karten und Orientierungsmitteln den eigenen Standort bestimmen sowie Orte und Objekte im Realraum auffinden. ​
Koordinaten

b. können sich mithilfe von Orientierungsmitteln (z.B. Kompass, GPS, Rallyekarte, Verkehrsnetzplan) im Realraum fortbewegen.

c. können einfache Kartierungen zu ausgewählten Fragestellungen im Realraum vornehmen.

5 Schweiz in Tradition und Wandel verstehen

1. Die Schülerinnen und Schüler können Entstehung und Entwicklung der Schweiz erklären.

Das heisst, sie…

a. können wichtige Ereignisse aus Entstehung und Entwicklung der Eidgenossenschaften kurz erklären und berühmten Bildern zuordnen. ​
Ursprungsmythen, Eidgenossenschaften, Gegensatz Stadtorte-Landorte, Konfessionelle Spaltung

b. können Entstehung und Entwicklung der Schweiz als Bundesstaat schildern und in einen europäischen Zusammenhang stellen. ​
Helvetik, Bundesstaat, Nation

Orientierungspunkt

c. können zu einem wichtigen Ereignis der Schweizer Geschichte im 20. Jahrhundert Ursachen, Verlauf und Folgen aufzeigen.
Schweiz während der Zeit der Weltkriege; Landesstreik; Schweiz im Kalten Krieg, in der Hochkonjunktur; Frauenstimmrecht

d. können zu ausgewählten Veränderungen in der Schweiz der letzten 200 Jahre selbstständig Materialien finden und damit die Veränderungen veranschaulichen (z.B. Umwelt, Alltag, Geschlecht, Migration, Religion).

2. Die Schülerinnen und Schüler können aufzeigen, wie Menschen in der Schweiz durch wirtschaftliche Veränderungen geprägt werden und wie sie die Veränderungen gestalten.

Das heisst, sie…

Orientierungspunkt

a. können die Entwicklung der Erwerbssektoren am Beispiel der Schweiz aufzeigen und erläutern (z.B. Veränderungen der Anzahl Bauernhöfe in der Schulgemeinde, Entwicklung der Anzahl Beschäftigten in den drei Erwerbssektoren im 19. und 20. Jahrhundert in der Schweiz).
​≡ Wandel von der Agrar- zur Industrie- und zur Dienstleistungsgesellschaft; Schweiz als Auswanderungs- und Einwanderungsland

b. können die Veränderung eines Berufs im Laufe der Zeit darstellen (z.B. mit Bild-, Textquellen).
Technischer Fortschritt

c. können Auswirkungen von wirtschaftlichen Veränderungen auf einzelne Menschen erklären (z.B. Technisierung, Inflation, Hochkonjunktur, Energieknappheit).

3. Die Schülerinnen und Schüler können das Alltagsleben von Menschen in der Schweiz in verschiedenen Jahrhunderten vergleichen.

Das heisst, sie…

a. können die Veränderungen eines Ortes im Verlaufe der Zeit dokumentieren und erklären (z.B. Schulhaus, Dorfplatz, Stadtbild, Strasse, Tal). ​
Schulgeschichte, Orts- und Regionalgeschichte

b. können einzelne Aspekte des Alltagslebens aus verschiedenen Zeiten vergleichen und Ursachen von Veränderungen benennen (z.B. Wohnen, Ernährung, Freizeit).
Alltagsgeschichte

Orientierungspunkt

c. können einzelne Schweizerinnen und Schweizer porträtieren, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Zusammenlebens oder der sozialen Gerechtigkeit in der Schweiz und der Welt geleistet haben (z.B. Niklaus von Flüe, Huldrych Zwingli, Guillaume-Henri Dufour, Alfred Escher, Emilie Kempin-Spyri, Henry Dunant, Marie Heim-Vögtlin, Robert Grimm, Denis de Rougemont, Henri Guisan, Gertrud Kurz, Emilie Lieberherr).
Kulturelle und religiöse Minderheiten, Gerechtigkeit, Zivilcourage

d. können eine Quelle oder eine Darstellung zum Alltag eines Menschen in der Schweiz in einer Bibliothek oder einem Archiv finden, lesen und analysieren (z.B. zu Familie, Gesundheit, Mobilität).

6 Weltgeschichtliche Kontinuitäten und Umbrüche erklären

1. Die Schülerinnen und Schüler können die Geschichte vom Beginn der Neuzeit bis heute in ausgewählten Längsschnitten erzählen.

Das heisst, sie…

a. können mit Materialien aufzeigen, wie sich das Bild der Welt zu Beginn der Neuzeit verändert hat (z.B. mit Karten, Bildern zu Entdeckungsreisen). ​
Neuzeit: Kulturbegegnungen, Weltbild

b. können an einem geschichtlichen Umbruch der frühen Neuzeit darlegen, wie sich Denken und Leben von Menschen verändert haben. ​
Europäische Expansion, Reformation, Absolutismus, Aufklärung

Orientierungspunkt

c. können einen groben Überblick zur Geschichte vom Beginn der Neuzeit bis heute entwickeln (z.B. mit einem einfachen Zeitstrahl, einer Tabelle mit Informationen aus verschiedenen Kontinenten).
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

d. können eine kurze historische Darstellung einer ausgewählten Region vom Beginn der Neuzeit bis heute verfassen (z.B. zum Heimatland, zum Ferienziel, zu den USA, zum Nahen Osten, zu China).

2. Die Schülerinnen und Schüler können Kontinuitäten und Umbrüche im 19. Jahrhundert charakterisieren.

Das heisst, sie…

a. können Ursachen und Folgen der Französischen Revolution erklären.
​Ständegesellschaft; Französische Revolution: Freiheit, Gleichheit

b. können zu einem Aspekt der Industrialisierung verschiedene Informationen finden und miteinander vergleichen (z.B. ein Bild, eine Textquelle, ein Erlebnisbericht zur Dampfmaschine). ​
Industrialisierung, Soziale Frage, Kinderarbeit

Orientierungspunkt

c. können mit vorgegebenen Materialien eine kurze, historisch sachgerechte Geschichte zum 19. Jahrhundert erzählen. ​
Imperialismus, Kolonialismus, Nationalismus

d. können Materialien zu Erfindungen und Entdeckungen im 19. Jahrhundert erschliessen und damit Ursache, Verlauf und Wirkung der Veränderung darstellen.

3. Die Schülerinnen und Schüler können ausgewählte Phänomene der Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts analysieren und deren Relevanz für heute erklären.

Das heisst, sie…

Orientierungspunkt

a. können darlegen, warum das 20. Jahrhundert als Zeitalter der Extreme bezeichnet wird. ​
Welt­kriege, Faschismus, Kommunismus, Holocaust, Kalter Krieg, Unabhängigkeitsbewegung, Globalisierung, Bürgerkrieg, Terrorismus

b. können die Geschichte von ausgewählten Institutionen und Menschen erzählen, die sich im 20. und 21. Jahrhundert für Freiheit, Frieden, Wohlstand, Gerechtigkeit oder Nachhaltige Entwicklung einsetzten (z.B. Bertha von Suttner, Martin Luther King, Mutter Theresa, Nelson Mandela, Mahathma Ghandi). ​
Humanitäres Völkerrecht, Rotes Kreuz, Flucht, Migration, Asyl

c. können anhand vorgegebener Materialien Geschichten von Krieg betroffener Menschen aus den letzten 50 Jahren erzählen und diese in einen geschichtlichen Zusammenhang stellen.

7 Geschichtskultur analysieren und nutzen

1. Die Schülerinnen und Schüler können sich an ausserschulischen geschichtlichen Bildungsorten zurechtfinden und sie zum Lernen nutzen.

Das heisst, sie…

a. können nach einem Museumsbesuch einen Ausstellungsgegenstand beschreiben und dazu eine Geschichte erzählen. ​
Museum

b. können eine Karte relevanter Denkmäler und historisch bedeutsamer Orte in der eigenen Umgebung erstellen. ​
Denkmal, historischer Schauplatz, Erinnerungsort

Orientierungspunkt

c. können erklären, woran ein ausgewähltes Denkmal erinnert. ​
Recherche

d. können Mitschülerinnen/Mitschüler durch einen Teil eines Museums oder eines historischen Schauplatzes führen und dabei ausgewählte Gegenstände bzw. Orte erklären.

2. Die Schülerinnen und Schüler können Geschichte zur Bildung und Unterhaltung nutzen.

Das heisst, sie…

a. können zu einem selber gewählten geschichtlichen Thema unterschiedliche Materialien finden, diese fachgerecht beschreiben und nach Quellenarten ordnen. ​
Textquelle, Bildquelle, historische Karikatur, Fotografie, historische Karte und Geschichtskarte

b. können eine populäre Geschichtsdarstellung zu einem historischen Thema zusammenfassen und in einen historischen Zusammenhang stellen. ​
populäre Geschichtsdarstellung: historischer Comic, Spielfilm, historisches Jugendbuch

Orientierungspunkt

c. können zu einer ausgewählten populären Geschichtsdarstellung weitere Materialien finden und diese mit der Darstellung vergleichen.
​≡ Quelle und Darstellung, Quellenkritik

d. können erklären, wie Geschichte ihr Leben beeinflusst hat und worin für sie selber der Nutzen der Beschäftigung mit Geschichte liegt.

3. Die Schülerinnen und Schüler können aus Gesprächen mit Zeitzeugen Erkenntnisse über die Vergangenheit gewinnen.

Das heisst, sie…

a. können zur Geschichte des eigenen Lebens Quellen finden und in eine Erzählung integrieren.
Biografie: Fotografien, Gegenstände, Urkunden

b. können bei einem historischen Gegenstand darstellen, wie Menschen damit umgegangen sind und wozu er diente (z.B. altes Spinnrad, Waschbrett, Setzkasten, Dreschflegel).
​historischer Gegenstand

Orientierungspunkt

c. können zu einem geschichtlichen Ereignis oder Phänomen ein Zeitzeugeninterview durchführen und dokumentieren. ​
Zeitzeugen-Interview

d. können ein selber durchgeführtes Zeitzeugeninterview mit anderen Quellen anreichern (z.B. mit Fotografien, Zeitungsberichten, Statistiken) und in einen geschichtlichen Zusammenhang stellen.

8 Demokratie und Menschenrechte verstehen und sich dafür engagieren

1. Die Schülerinnen und Schüler können die Schweizer Demokratie erklären und mit anderen Systemen vergleichen.

Das heisst, sie…

a. können darlegen, wie Demokratie entstanden ist, wie sie sich weiterentwickelt hat und sich von anderen Regierungsformen unterscheidet. ​
Demokratie, Volkssouveränität, Machtbegrenzung, Bürgerrecht

b. können die drei Gewalten auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene unterscheiden und aufzeigen, welche Aufgaben sie lösen. ​
Verfassung, Gewaltenteilung, Regierung, Parlament, Gericht

Orientierungspunkt

c. können wichtige Besonderheiten der Schweizer Demokratie sowie die daraus resultierenden Rechte und Pflichten erklären.
​Föderalismus, Volk, Gemeinde, direkte Demokratie, Initiative, Referendum, Parteien, Verbände

d. können zu aktuellen Problemen und Kontroversen Stellung beziehen, dabei persönliche Erfahrungen im schulischen und ausserschulischen Alltag einbeziehen und die Positionen begründen (z.B. Verhältnis von Staat und Wirtschaft, Siedlungsraumgestaltung).

2. Die Schülerinnen und Schüler können die Entwicklung, Bedeutung und Bedrohung der Menschenrechte erklären.

Das heisst, sie…

Orientierungspunkt

a. können Kinder- und Menschenrechte erläutern. ​
Grundrechte, Menschenrechte, Menschenwürde

b. können die Bedeutung von Kinder- und Menschenrechten für den eigenen Alltag und die Schulgemeinschaft erkennen und einschätzen.
Diskriminierung

c. können historische Beispiele schildern, die zu einer besseren Durchsetzung der Kinder- und Menschenrechte geführt haben.

3. Die Schülerinnen und Schüler können die Positionierung der Schweiz in Europa und der Welt wahrnehmen und beurteilen.

Das heisst, sie…

Orientierungspunkt

a. können ausgewählte Ziele und Anliegen sowie die Entwicklung einer internationalen Organisation beschreiben, bei der die Schweiz Mitglied ist. ​
UNO

b. können Phasen der europäischen Einigung aufzählen und dabei die Position der Schweiz charakterisieren.
 ​Neutralität; Europarat; OSZE

c. können unterschiedliche Positionen zum Verhältnis Schweiz – Europa skizzieren und selber dazu Stellung nehmen.

 

Verbindliche Inhalte in den Kompetenzbereichen

1 Natürliche Grundlagen der Erde untersuchen

  • ≡ Gestalt der Erde, Neigung der Erdachse, Rotation, Erdrevolution
  • ≡ Jahreszeiten, Tageslängen, Zeitzonen
  • ≡ Weltbilder
  • ≡ Kalte Zone, gemässigte Zone, Subtropenzone und Tropenzone; Höhenstufen; kontinentale und ozeanische Lage
  • ≡ Treibhauseffekt; Extremereignisse: Hochwasser
  • ≡ Plattentektonik, Erosion, Ablagerung
  • ≡ Vulkanismus, Erdbeben, Murgang, Felssturz
  • ≡ Rohstoff, Ressource
  • ≡ Energieträger

2 Lebensweisen und Lebensräume charakterisieren

  • ≡ Globales Bevölkerungswachstum
  • ≡ Migration in die Schweiz; wirtschaftliche, soziale, ökologische und politische Migrationsgründe
  • ≡ Mental Maps
  • ≡ Daseinsgrundfunktionen
  • ≡ Armut, Hunger, Bildung
  • ≡ Zentrums-, Erholungs-, Wohnfunktion, Bevölkerungsverteilung, Nationalitäten
  • ≡ Agglomeration, Siedlungsentwicklung, Verstädterung, Landflucht, Push/Pullfaktoren, Segregation
  • ≡ öffentlicher Verkehr, Individualverkehr
  • ≡ Individualtourismus, Massentourismus, sanfter Tourismus
  • ≡ Winter- und Sommertourismus, Verkehr, Infrastruktur, Landschaftsveränderungen

3 Mensch-Umwelt-Beziehungen analysieren

  • ≡ Regenwald, Meer, Arktis/Antarktis, Gebirge, Wüsten, Städte
  • ≡ Kulturlandschaftswandel in der Schweiz
  • ≡ Desertifikation, Waldrodung, Bewässerung
  • ≡ Agrarräume, Industrieregionen, Dienstleistungszentren
  • ≡ Landwirtschaftliche Produktionsformen: Berglandwirtschaft, Plantage
  • ≡ Bedarf an Ressourcen wie Boden, Wasser, Arbeitskräfte
  • ≡ Umnutzung und Aufwertung ehemaliger Industriezentren; Rolle der Kommunikationsmedien
  • ≡ Raumplanung, Zersiedlung, Landschaftsschutz, nachhaltige Raumentwicklung

4 Sich in Räumen orientieren

  • ≡ Kontinente, Ozeane, Gebirge, Länder, Ortschaften, Gewässer, Grosslandschaften
  • ≡ Gradnetz, Vegetationszonen, Plattengrenzen; Wirtschaftsräume
  • ≡ Orientierungsmittel: Sachtext, Bild, Blockbild, Profil, Statistik, Diagramm, Modell
  • ≡ Koordinaten

5 Schweiz in Tradition und Wandel verstehen

  • ≡ Ursprungsmythen, Eidgenossenschaften, Gegensatz Stadtorte-Landorte, Konfessionelle Spaltung
  • ≡ Helvetik, Bundesstaat, Nation
  • ≡ Schweiz während der Zeit der Weltkriege; Landesstreik; Schweiz im Kalten Krieg, in der Hochkonjunktur; Frauenstimmrecht
  • ≡ Wandel von der Agrar- zur Industrie- und zur Dienstleistungsgesellschaft; Schweiz als Auswanderungs- und Einwanderungsland
  • ≡ Technischer Fortschritt
  • ≡ Schulgeschichte, Orts- und Regionalgeschichte
  • ≡ Alltagsgeschichte
  • ≡ Kulturelle und religiöse Minderheiten, Gerechtigkeit, Zivilcourage

6 Weltgeschichtliche Kontinuitäten und Umbrüche erklären

  • ≡ Neuzeit: Kulturbegegnungen, Weltbild
  • ≡ Europäische Expansion, Reformation, Absolutismus, Aufklärung
  • ≡ Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
  • ≡ Ständegesellschaft; Französische Revolution: Freiheit, Gleichheit
  • ≡ Industrialisierung, Soziale Frage, Kinderarbeit
  • ≡ Imperialismus, Kolonialismus, Nationalismus
  • ≡ Welt¬kriege, Faschismus, Kommunismus, Holocaust, Kalter Krieg, Unabhängigkeitsbewegung, Globalisierung, Bürgerkrieg, Terrorismus
  • ≡ Humanitäres Völkerrecht, Rotes Kreuz, Flucht, Migration, Asyl

7 Geschichtskultur analysieren und nutzen

  • ≡ Museum
  • ≡ Denkmal, historischer Schauplatz, Erinnerungsort
  • ≡ Recherche
  • ≡ Textquelle, Bildquelle, historische Karikatur, Fotografie, historische Karte und Geschichtskarte
  • ≡ populäre Geschichtsdarstellung: historischer Comic, Spielfilm, historisches Jugendbuch
  • ≡ Quelle und Darstellung, Quellenkritik
  • ≡ Biografie: Fotografien, Gegenstände, Urkunden
  • ≡ historischer Gegenstand
  • ≡ Zeitzeugen-Interview

8 Demokratie und Menschenrechte verstehen und sich dafür engagieren

  • ≡ Demokratie, Volkssouveränität, Machtbegrenzung, Bürgerrecht
  • ≡ Verfassung, Gewaltenteilung, Regierung, Parlament, Gericht
  • ≡ Föderalismus, Volk, Gemeinde, direkte Demokratie, Initiative, Referendum, Parteien, Verbände
  • ≡ Grundrechte, Menschenrechte, Menschenwürde
  • ≡ Diskriminierung
  • ≡ UNO
  • ≡ Neutralität; Europarat; OSZE