Jugoslawien-Kriege 1991 – 2001

Vorgeschichte

Jugoslawien war nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 neu gegründet worden. Über 35 Jahre lang hielt der Präsident Josip Broz Tito (geboren 1892 in Kroatien) den Vielvölkerstaat mit starker Hand diktatorisch aber nicht nationalistisch zusammen und schaffte es, eine Einheit des Staates Jugoslawien zu erreichen.

Im ehemaligen Jugoslawien leben 41.5% orthodoxe Katholiken (serbisch und mazedonisch), 31.8 % römische Katholiken, 12.3 % konfessionslos und auch 12.3 % muslimisch. Während der Zeit Titos lebten diese Ethnien und Religionen ohne offene Konflikte nebeneinander. Spannungen, Auseinandersetzungen und Abgrenzungsversuche wurden vom Regime Tito unterdrückt.

1980 starb Tito. Gleichzeitig begann sich die Sowjetunion schrittweise aufzulösen. In den Teilrepubliken tauchten Konflikte zwischen den Volksgruppen und Religionen auf. Serbien strebte nach der Vormacht im neuen Jugoslawien. Einige Bevölkerungsgruppen sahen sich benachteiligt, nationalistische Strömungen erstarkten und die unterdrückten Feindseligkeiten traten nun offen zu Tage. Vor allem in den nördlichen, reicheren Teilrepubliken erwuchs der Wunsch nach Unabhängigkeit. Sie wollten unabhängig von dem durch Serbien dominierten Jugoslawien sein und eigene Staaten gründen.