China: Geschichte – Kultur – Wirtschaft – Gesellschaft – Umwelt – Zukunft

Eine kurze Geschichte Chinas

Die Quing-Dynastie, europäischer Einfluss und die Opiumkriege

Die Mandschu der Quing-Dynastie herrschten von 1644 bis 1911. Die chinesische Bevölkerung wuchs stark an, China wurde eine wichtige wirtschaftliche Macht. Im 19. Jahrhundert begannen die Europäer Einfluss auf Chinas Wirtschaft zu gewinnen und kontrollierten ihren Handel. Sie gingen dabei wenig fair vor und drückten ihre Interessen gewaltsam durch.

Es kam zu den sogenannten Opiumkriegen mit Großbritannien. Großbritannien beharrte auf seinem Recht, mit Opium zu handeln. Im Vertrag von Nanking aus dem Jahr 1842 fiel Hongkong so auch an Großbritannien. Auch andere Länder setzten ihre wirtschaftlichen Interessen durch. Die Chinesen konnten ihre eigenen Produkte nicht schützen.

Die Republik China

Karte von der Republik China aus dem Jahr 1926

1895 unterlag China gegen Japan im Japanisch-Chinesischen Krieg. Die Bevölkerung litt, es kam zu Aufständen. Das Kaisertum wurde immer mehr in Frage gestellt. 1911 wurde der letzte Kaiser Puyi, der damals erst fünf Jahre alt war, abgesetzt. Am 1. Januar 1912 wurde die Republik China ausgerufen.

China zur Zeit der Weltkriege

Im Ersten Weltkrieg stand China auf Seite der Alliierten, griff aber nicht mit Truppen in den Krieg ein. China erhoffte sich Unterstützung gegen Japan, das seine Macht immer wieder auf China ausweiten wollte.

China hatte während des Zweiten Weltkriegs viele Opfer zu beklagen, viele Menschen wurden verletzt oder getötet. [ © Moriyasu Murase (村瀬守保) / Gemeinfrei ]

Krieg mit Japan

Doch trotz des Widerstands der Chinesen dehnten die Japaner ihren Machtbereich weiter aus und eroberten auch chinesisches Gebiet wie zum Beispiel 1931 die Mandschurei, die im Nordosten Chinas liegt.

Im Zweiten Weltkrieg erlitten die Chinesen, die gegen die Japaner im Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg kämpften, grosse Verluste. Traurig berühmt wurde das Massaker von Nanking, in dem, wie während des gesamten Krieges, viele Menschen ihr Leben verloren. So heißt es, dass China im Zweiten Weltkrieg nach Russland die meisten Opfer zu beklagen hatte.

Atompilz über Nagasaki [ © Hiromichi Matsuda / Gemeinfrei ]

Das Ende des Zweiten Weltkrieges

Schon vor dem Krieg hatte es einen grossen Streit zwischen den chinesischen Nationalisten unter Tschiang Kai-Shek und den Kommunisten unter Mao Tse-tung gegeben und China in zwei große politische Lager gespalten. Diese angespannte Lage konnten die Japaner während des Krieges nutzen. Doch Japan verlor an der Seite des Deutschen Reiches den Zweiten Weltkrieg. Der Abwurf von Atombomben über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki beendete den Krieg im Pazifischen Raum.

Porträt von Mao Tse-tung [ © Zhang Zhenshi / CC BY 2.0 ]

Kommunistisches China unter Mao Tse-tung

In China siegten 1949 die Kommunisten unter Mao Tse-tung über die Nationalisten im Chinesischen Bürgerkrieg, in dem sich diese beiden politischen Gruppen heftigst bekämpften. Am 1. Oktober 1949 wurde die Volksrepublik China ausgerufen. Damit begann die Geschichte des kommunistischen China. Die Umerziehung der chinesischen Bevölkerung zu Kommunisten nahm ihren Anfang.

Viele Menschen verloren ihren Besitz

Grundbesitzer wurden enteignet und das Land an die Bauern verteilt. Die Kommunistische Partei griff hart gegen die Vertreter des „alten China“ durch. Jeglicher Widerstand von Seiten der Bevölkerung wurde unterdrückt. Neben der Umverteilung des Bodens sollte auch die Industrie ausgebaut werden und ein modernes Verkehrsnetz entstehen. Die Bevölkerung sollte mehr Bildung erhalten. Stand China zunächst noch unter dem starken Einfluss der Sowjetunion und versuchte dem Vorbild der Sowjetunion zu folgen, so löste sich das Land mit der Zeit ab.

Die Hundert-Blumen-Bewegung

Ein politischer Umzug gegen rechte Kräfte 1957[ © Unbekannt / Gemeinfrei ]

Mao gelang es, die Wirtschaft Chinas nach dem Krieg erst einmal anzukurbeln. Fünfjahrespläne für die Wirtschaft, in denen bestimmte Ziele vorgegeben wurden, halfen dabei. 1956 wollte Mao wissen, was die Bevölkerung dachte und forderte alle Chinesen auf, ihre Meinung zur Politik zu äußern. Das taten dann sehr viele und das auch noch kritisch. Diese Bewegung hieß „Hundert-Blumen-Bewegung“. Vor allem die Macht der Kommunistischen Partei, die sich auf Kosten des Volkes bereicherte, wurde kritisiert. Doch die Folge war die Bestrafung der Kritiker durch die Kommunisten, die keinerlei Kritik duldete.

Dieser Mann hilft bei der Stahlproduktion. [ © Unbekannt / Gemeinfrei ]

„Grosser Sprung nach vorn“

Ab 1958 plante Mao den so genannten „Großen Sprung nach vorn“. Doch was bedeutete das? Dieser Sprung sollte China den Abstand zu den westlichen Industrienationen aufholen lassen. Er wollte die Bauern in Kommunen zusammenfassen, mit dem Ergebnis, dass am Ende viel zu wenig Nahrung angebaut wurde. Der Plan ging schief und es kam zu einer großen Hungersnot in China. Es heißt, dass es sich hierbei um die größte Hungerkatastrophe der Menschheit gehandelt hat, bei der bis zu 45 Millionen Menschen an Hunger gestorben sind.

Die Roten Garden

Die Kulturrevolution, die Mao ins Leben gerufen hatte, sollte seine Macht stützen und seine politischen Gegner ausschalten. Dabei unterstützten ihn die Roten Garden, die ihm treu zur Seite standen und gegen die politischen Feinde mit aller Härte vorgingen. Viele Menschen wurden durch sie verraten.

Mao Tse Tung ruft 1966 zur Kulturrevoulution auf. [ © Gemeinfrei ]

Die Kulturrevolution

1966 kam es dann zur Kulturrevolution, wobei die „Roten Garden“ Mao unterstützten. Wer auch immer sich der Kritik an der Partei verdächtig machte, wurde hart bestraft. Dabei gingen die Roten Garden, die großenteils aus Schülern und Studenten bestanden, immer grausamer gegen Widerständler vor. So starben auch während der „Kulturrevolution“, die mit Kultur in Wahrheit sehr wenig zu tun hatte, sehr viele Menschen.

Deng Xiaoping – Neue Wirtschaftspolitik nach Maos Tod

Das ist Deng Xiaoping im Jahre 1979. [ © Schumacher, Karl H / Gemeinfrei ]

1976 starb Mao und sein politischer Nachfolger war ein Mann namens Deng Xiaoping. Dieser führte ebenfalls Wirtschaftsreformen durch. Er ließ auch eine Form von Marktwirtschaft zu und ermöglichte den Menschen wieder Eigentum. Nicht alles musste abgegeben werden. Auch öffnete er die Wirtschaft für das Ausland, um Geld und Ideen ins Land zu holen.

Ein Teil der Chinesen zog aus den Neuerungen Nutzen, ein anderer Teil blieb arm und hatte nichts davon. Seit 1979 wurde die „Ein-Kind-Politik“ in China eingeführt, um den großen Wachstum der Bevölkerung zu bremsen. Während sich das Land dem Ausland gegenüber öffnete, änderte sich aber im Inneren wenig. Es gab eine alles bestimmende Partei, die kommunistische, und politischer Widerstand wurde unterdrückt.

Der Chinese Pu Zhiqiang fordert auf dem Banner das Recht auf Meinungsfreiheit.[ © Sa8 / CC BY 2.5 ]

Gescheiterte Demokratisierungsversuche

Ein wichtiges Datum in der chinesischen Geschichte ist der Juni 1989, als es zu Protesten von Studenten auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Chinas Hauptstadt Peking (Beijing) kam. Man spricht auch vom „Tian’anmen-Massaker“, denn Tian’anmen ist der chinesische Name für diesen Platz. Die Armee griff ein und es kam zu mehreren Tausend Toten, darunter vielen Studenten. Auch in der Folgezeit wurden gegen Kritiker der Regierung und der Partei Todesurteile ausgesprochen. Der Versuch, China der Demokratie zu öffnen, war gescheitert.

China heute

Obwohl China immer noch ein Einparteienstaat ist und kommunistisch regiert wird, hat es eine ganz eigene Form von Kapitalismus entwickelt und den Westen in manchen Bereichen überholt. Ein kleiner Teil an Chinesen ist mittlerweile sehr reich geworden und profitiert vom Wirtschaftswachstum des Landes. Ein anderer Teil, und vor allem die auf dem Land lebenden Menschen, sind weiterhin sehr arm. So war und ist China ein Land der Gegensätze.

Xi Jinping – der neue starke Mann in China

Xi Jinping wurde 1953 als dritter von vier Söhnen des Politikers Xi Zhongxun und seiner Frau Qi Xin geboren (Jinping ist der Vorname). Der Vater Xi Zhongxun war seit 1928 Mitglied in der Kommunistischen Partei Chinas, war Vize-Premier der VR China (1959–1962) und Gouverneur der Provinz Guangdong (1979–1981).

In seiner frühen Kindheit hatte Xi Jinping ein verhältnismässig privilegiertes Leben als Sohn eines hohen Parteifunktionärs.

Dies änderte sich mit der Kulturrevolution in den 1960ern, in der Mao Zedongs Rote Garden seinen Vater verhafteten und die Familie demütigten und bedrohten.

Im Rahmen der Bewegung Auf die Berge und runter aufs Land (Up to the Mountains and Down to the Countryside) wurde Xi Jinping 1969 als 15-jähriger mit Millionen anderer städtischer Jugendlicher aufs Land verbannt. Xi Jinping landete in einem ärmlichen Dorf, wo er als Landarbeiter schuften musste und in einer Höhle wohnte. Er galt als Verräter und wurde dementsprechend behandelt. Doch er überlebte und kehrte mit 22 Jahren zurück nach Peking.
Das Stockholm-Syndrom beschreibt, wie gewisse Entführte sich mit ihren Entführern verbünden, um nicht mehr Opfer zu sein. Ähnlich verinnerlichte Jinping die Philosophie Maos. Seine Schwester hielt dem Druck nicht stand und nahm sich das Leben.

Mit Hilfe eines Freundes fälscht er seine Akte, löscht die Vergangenheit seines Vaters und erhält so 1947 endlich den Parteiausweis der Kommunistischen Partei (KPCh).

Von 1975 bis 1979 studierte Xi Chemieingenieurwesen an der Pekinger Tsinghua-Universität.
1979 wird er Privatsekretär des Verteidigungsministers. Er plant seinen Aufstieg bedacht und beginnt bescheiden ganz unten und in der Provinz. Die alten Parteifunktionäre mögen keine Helden, durchschnittliche Persönlichkeiten können sie besser kontrollieren und ihnen nicht gefährlich werden.

Von 1998 bis 2002 absolvierte er ein berufsbegleitendes postgraduales Studium der marxistischen Philosophie und der ideologischen Bildungsarbeit und promovierte zum Doktor der Rechte, ein Abschluss, der die Bereiche Recht, Politik, Management und „revolutionäre Geschichte“ abdeckt.

(Fortsetzung folgt)

Das Dokument Nummer 9 (2012)

Das Dokument warnt vor folgenden westlichen Werten, die im Dokument als „Probleme“ bezeichnet werden und verbietet jede Erwähnung dieser in Erziehung und Bildung:

  • Eine Demokratie nach westlichem Vorbild mit Gewaltenteilung, Mehrparteiensystem, allgemeinen Wahlen und einer unabhängigen Justiz würde den Sozialismus chinesischer Prägung untergraben.
  • Die Verbreitung universeller Werte wie Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Demokratie könnten das theoretische Fundament der KP China herausfordern und untergraben.
  • Die Stärkung der Zivilgesellschaft als einem Gegengewicht zum Staat, welche gegenüber diesem die Rechte des Individuums verteidigt, zerstört das Fundament der Partei.
  • Die Verbreitung des Neoliberalismus untergräbt durch Liberalisierung, Privatisierung und Marktprinzip das ökonomische System Chinas.
  • Die westliche Vorstellung des Journalismus, Pressefreiheit und ein freies Internet steht dem chinesischen Prinzip der Parteidisziplin entgegen, das verlangt, dass Medien die Auffassung der Partei kommunizieren.
  • Eine kritische Geschichtsschreibung unterminiert die von der KP festgelegte Interpretation und moralische Bewertung von Ereignissen in der chinesischen Geschichte und der Geschichte der Partei sowie der geschichtlichen Notwendigkeit des chinesischen Sozialismus.
  • Kritik an der Art der Durchführung der Reform- und Öffnungspolitik und dem Sozialismus chinesischer Prägung, welche das chinesische System als „kapitalistischen Sozialismus“ oder „Staatskapitalismus“ bezeichnet, führt zu Verwirrung und hindert den weiteren Fortschritt.

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