Knöterich

Knöterichgewächse (Polygonaceae)

Knöllchen – Knöterich, Lebendgebärender Knöterich (Polygonum viviparum)

In Zwergstrauchheiden, vor allem aber in Krummseggen-, Nacktriedrasen und Schneetälchen wächst der im gesamten Alpengebiet vorkommende Knöllchen – Knöterich.

Der Blütenstand besitzt im oberen Teil hellrosa bis weisse Blüten, im unteren Teil dunkelbraune Brutzwiebelchen („Bulbillen“), die sich von der Pflanze loslösen und zu neuen Pflänzchen heranwachsen.

Vorkommen: auf feuchten bis trockenen Wiesen-, Weiden- und Schneeböden bis zur oberen alpinen Stufe bis 2300 m, bevorzugt Kalk
Grösse: 10-20 cm hoch
Blüten: klein und weiss, auf einer Ähre sitzend; an den unteren Teilen der Ähre werden die Blüten durch rote, mitunter auch grüne Knöllchen ersetzt; einige Blütenähren mit eingeschlechtlichen, andere mit zweigeschlechtlichen Blüten
Stiel / Blätter: starr aufgerichtet; Blatt unten graugrün, oben dunkelgrün, lang und schmal, direkt am Stiel ansitzend
Verbreitung: Der Knöllchenknöterich ist über die ganze Nordhemisphäre verbreitet.
Sonstiges: auch unter Polygonum viviparum eingeordnet; Vermehrung hauptsächlich durch die Knöllchen (lebendgebährend), da schlechte Befruchtungsmöglichkeiten; in der Höhe werden manchmal sämtliche Blüten durch Knöllchen ersetzt

Der Knöllchenknöterich erscheint als ein feines, grasartiges Pflänzchen. Der zarte Schein trügt: er ist ein zäher, anpassungsfähiger, wind-, kälte- und trockenharter Bewohner aller Standorte der Alpen, selbst der extremsten Schneetälchenvegetation. Seine Blätter sind dicklich, die Blattspreiten ledrig. So kann er sich vor der drohenden Vertrocknung schützen. Die Wurzeln sind mit einer weisslichen Pilzschicht überzogen. Der Pilz hilft der Pflanze, Nährstoffe und Wasser zu sammeln.

Seine Blüten trägt der Knöllchenknöterich in einer Ähre, in der jedoch nur im oberen Teil kleine, weisse und nektarreiche Blüten zu finden sind. Trotz der zahlreichen Insektenbesuche und der Möglichkeit der spontanen Selbstbefruchtung ist die Fruchtbildung eine seltene Erscheinung beim Knöllchenknöterich. Die Vermehrung läuft hauptsächlich via Brutknöllchen: die kleinen, eiförmigen, stärkegefüllten Knöllchen im unteren Teil des Blütenstandes keimen aus, wenn sie auf den Boden fallen (im Versuch sind 85% der Knöllchen keimfähig).

Für das Schneehuhn dienen diese Brutknöllchen als gute Nahrung. Frisst es diese über den Bedarf, so speit es die Knöllchen aus dem Kropf wieder aus und trägt so zu ihrer Verbreitung bei.

Verwandte: Schlangenknöterich (Fettwiesen)

Alpenknöterich

 

Einzelpflanzen

Zurück zur Biologie-Seite

Schreibe einen Kommentar