Silberwurz und Blutwurz

Blutwurz

Blutwurz (Tormentill) wächst auf Flachmooren in feuchter Umgebung. Sie ist eine ausdauernde Pflanze mit knotigem Wurzelstock. Die blätter sind dreizählig gefingert mit gesägten, schmalen Abschnitten und begleitet von fast ebenso grossen, tiefgespaltenen Nebenblättern. Die intensiv gelben Blüten sind vierzählig (!) und blühen vom Mai bis in den Oktober. Der getrocknete Wurzelstock von der Blutwurz enthält Gerbstoff und etwas ätherisches Öl. Er wirkt stopfend, entzündungshemmend, hilft beim Vernarben, lindert Schmerz und heilt bei Verbrennungen.

Silberwurz

Eine der ausgeprägtesten Pionierpflanzen mit ihren niederliegenden, zum Teil spalierartig aufsteigenden Zweigen, die sehr zäh und widerstandsfähig sind, und den wunderbar weissen, achtblättrigen Blüten ist die Silberwurz. Jeder Teil der Äste und Zweige sind in der Lage, sich zu bewurzeln. Man könnte deshalb einen Silberwurzbestand auch als „verholzten Rasen“ bezeichnen. Die Stämme können bis über 100 Jahre alt werden. Auch ältere Sprosse bilden noch Kurztriebe aus den vielen schlafenden „Augen“, welche bis zu 7 Jahre erhalten bleiben.
Die Silberwurz lebt symbiontisch mit einem Wurzelpilz, der von aussen die Wurzelspitzen umspinnt, teilweise zwischen die Zellen dringt (nicht in die Zellen) und sie mit Wasser und Nährstoffen versorgt (ektotrophe Mykorrhiza).

Die kleinen, gekerbten, dickledrigen Blätter sind immergrün. Ihr Stiel ist lang, die Nebenblätter sind mit der scheidenartigen Blattbasis verwachsen. Oberseits ist das Blatt glänzend dunkelgrün mit tief eingegrabenem Geäder, unterseits ist es schneeweiss vom dichtanliegenden, krausen Filz, unter dem sich die Spaltöffnungen befinden.
Blatt und Wuchsform (Halbstrauch) deuten auf eine sehr starke Anpassung an die trocken-kalten Bedingungen oberhalb der Waldgrenze mit teilweise sehr starken, austrocknenden Winden und steinig-lockerem Untergrund.

Die Blüten haben 8 (7-9) Blumenblätter, die sich zu einer ansehnlichen Schaufläche ausbreiten. Gewisse Blüten sind zwittrig (männliche und weibliche Teile), andere männlich (durch Verkümmerung der Stempel). Seltener finden sich weibliche Pflanzen.

 

Einzelpflanzen

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