Die deutsche Tamariske

Grösse: bis zu 2,5 m
Alter: bis zu 70 Jahre

Lebensraum und Vorkommen

Wenig auffällig und doch sehr speziell und mittlerweile selten ist die Deutsche Tamariske. Diese Pionierpflanze, die auf Flussschotter beheimatet ist und sich bei starker Erosion und regelmässigem Hochwasser am wohlsten fühlt, zählt zu den bedrohten Pflanzen in der Schweiz: Durch Flusskorrekturen und Befestigungen gegen Überschwemmung schwinden ihre Lebensräume zusehends.

Merkmale

Die immergrüne Deutsche Tamariske ist ein Strauchgewächs, das an seinen rutenartigen Ästen schmale, anliegende, graugrüne Laubblättchen besitzt. Ihre Blüten bestehen aus fünf weissen Blütenblättern und fünf leicht rosa gefärbten Kronblättern. Zwischen Juni und August steht die Tamariske in Blüte und lockt mit ihrem Nektar bei schönem Wetter Insekten an, welche die Tamariske bestäuben. Die Blüte geschlossen hält sie bei Regenwetter; dann kann es zu einer Selbstbestäubung kommen. Da ihre Samen einen Haarschopf besitzen, werden sie gleichmässig vom Wind verteilt.

Sie ist die einzige europäische Vertreterin, der eigentlich auf Asien beschränkten Art. Ihr Lebensraum erstreckt sich in Europa von den Pyrenäen bis Skandinavien und zum Kaspischen Meer. Die Deutsche Tamariske bewohnt Sand- oder Kiesbänke an flussnahen Au-Landschaften, was zur Folge hat, dass sie genau wie diese, Seltenheitswert besitzt. An neu gebildeten Flussalluvionen siedelt sie sich als eine der ersten Pflanzen an. Auf Schotterbänken die teils stark überflutet werden können, jedoch zeitweilig auch stark austrocknen.

Besonderheiten

Da sich die Deutsche Tamariske gerne an Sonnenplätzen aufhält und zum Gedeihen besonders viel Licht benötigt, stellen andere Sträucher oft eine Konkurrenz für sie dar. Dadurch ist sie indirekt auf regelmässige Störungen, wie Überflutungen angewiesen, die ihr den nötigen Freiraum sicherstellen.

Gefährdung und Schutz

Die Deutsche Tamariske wird als „vom Aussterben bedroht“ in der Roten Liste der Schweiz geführt. Die Verbauung der Flüsse, vor allem im Alpenraum, führt immer mehr zur Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums.

 

Einzelpflanzen

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