Fettblatt (Gattung Pinguicula)

Gemeines Fettblatt (Pinguicula vulgaris)

Gemeines FettblattDas Gemeine Fettblatt wächst an nährstoffarmen Standorten: feuchten Wiesen, Flachmooren oder überrieselten Felsen. Seine dicklichen, bleichgrünen Blätter bilden eine auf dem Boden liegende Rosette. Die Blattoberflächen sind klebrig-feucht: Gestielte Fangdrüsen sondern ein Sekret ab, auf dem kleine Insekten haften bleiben. Dieser Reiz lässt die Blattränder einrollen und bringt eine vermehrte Schleimabsonderung in Gang. Das gefangene Insekt wird mit Enzymen und einer Säure verdaut, die Spaltprodukte werden vom Blatt aufgenommen. Der unverdauliche Chitinpanzer bleiben noch lange als schwarze Flecken auf dem Blatt.

Die Pflanze überwintert mit einer zwiebelartigen Endknospe (Hibernakel), in deren Innerem sich die Anlangen für die Rosettenblätter des nächsten Jahres finden. Ausserdem werden in den Achseln der obersten Laubblätter kleine, 3 mm lange Brutzwiebelchen gebildet, die der vegetativen Vermehrung dienen.

Der seitlich entstehende Blütenstiel trägt eine „Fliegen-Klemmfallenblüte“.

Abbildung 293 Blüteneinrichtung des Alpenfettblatts (Längsschnitt durch eine Blüte)

S Sporn

N Narbe

Stbb Staubblätter

F Futterhaare/Schleimhaare

G Gaumenfleck

Sp Sperrhaare

Kriecht eine mittelgrosse Fliege durch die Gaumenflecken geleitet bis zum Sporn vor. Statt Nektar finden die Fliegen aber nur Schleimhaare (Täuschung oder Nahrung für die Insekten?). Die rückwärts gerichteten, steifen Sperrhaare hindern sie am leichten Rückzug und zwingen die Besucher, sich hochzustemmen, wobei sie den Rücken gegen Narbe und Staubbeutel drücken. Grössere Fliegen können steckenbleiben und verhungern.

Die sehr kleinen Samen werden durch den Wind verbreitet.

Das Alpen-Fettblatt (Pinguicula alpina)

Ähnlich ist das Alpen-Fettblatt: E

s hat eine weisse Blüte.

AlpenFettblatt

 

Einzelpflanzen

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